Infineon

Halbleiter-Prognose von +27 Prozent ist Makulatur

Kaum hat der Chip-Hersteller Infineon mitgeteilt, dass die Halbleiter-Prognose des US-Foschungsinstituts Gartner-Dataquest von plus 27% für dieses Jahr unrealistisch ist, springt der Kurs der Aktie um bis zu 4%.

„Dieser Wert ist nicht mehr aufrechtzuerhalten. Wir wollen aber weiter schneller wachsen als der Markt", sagt der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schumacher am Mittwoch in einer Telefonkonferenz und verweist darauf, dass viele Forschungsinstitute mittlerweile ihre Vorhersagen für die Halbleiterbranche unter diesen Wert korrigiert hätten.

Chip-Präsident Scalise der größten Branchenorganisation Semiconductor Industry Association (SIA) sagte zum Beispiel kürzlich, der Ausblick für die Chiphersteller bleibe stark. Im ersten Quartal 2001 werde sich das Wachstum aber an die seit mehr als 40 Jahre festzustellende Wachstumsrate von 17% p.a. annähern 147649.

Die Zurücknahme der Prognosen von zahlreichen Chip-Herstellern hat in der letzten Zeit für neuen Realismus gesorgt und die Kurse eher steigen als fallen lassen. Der Philadelphia Semiconductor Index als das Barometer für den amerikanischen Chip-Markt hat seit seinem Tief bei 535 im Dezember 2000 um 36% auf 729 Punkte zulegen können.

Wichtig ist nun die Marktstellung und der strategische Ausblick, den die Unternehmen geben. Infineon hat hier in den letzten Tagen mit einer Fokus-Verlagerung weg von DRAMs für Wohlwollen bei den Anlegern gesorgt 155718.