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    Baugenehmigungen im Juni um 4,5 Prozent gesunken  359  0 Kommentare Nachfrage nach Wohnungen rückläufig, Bedarf aber weiterhin hoch

    Berlin (ots) - Der Wohnungsbau leidet unter den gestiegenen Baumaterialkosten
    und den steigenden Zinsen: Die Genehmigungen für den Neu- und Umbau von
    Wohnungen sind im Juni um 4,5 Prozent, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres
    um 2,1 Prozent gesunken. "Die Nachfrage nach Wohnungen ist rückläufig, obwohl
    der Bedarf - gerade an bezahlbarem Wohnraum - weiterhin hoch ist. Grund dafür
    sind die seit Kriegsbeginn explodierenden Rohstoffpreise sowie die höheren
    Zinsen." Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer des
    Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die heute vom
    Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen für den Monat
    Juni. Während der Einbruch in den ersten Monaten dieses Jahres noch auf einen
    Basiseffekt zurückzuführen sei - das Auslaufen der Baukindergeld-Förderung Ende
    März 2021 hat im vergangenen Jahr zu einem Plus von 20 Prozent im ersten Quartal
    geführt - liege der Rückgang um 4,5 Prozent im Juni 2022 an diesen neuen
    Rahmenbedingungen.

    Müller: "Wir befürchten, dass sich die ernüchternde Wohnungsbau-Bilanz 2021 von
    nur 293.000 fertiggestellten Wohnungen aufgrund der neuen Marktrealitäten in
    diesem Jahr fortsetzen wird, auch wenn wir auf Zukunft setzen und in der Lage
    wären, weitaus mehr zu bauen. Die hohen Preise können sich viele private
    Bauherren nicht mehr leisten. Es werden auch einige Immobilieninvestoren
    Wohnungsbauprojekte zurückstellen oder im schlimmsten Fall stornieren, weil sie
    sich nicht mehr rechnen." Im Mai hätten im Rahmen der ifo-Konjunkturumfrage 16
    Prozent der befragten Bauunternehmen von Stornierungen im Wohnungsbau berichtet,
    im Juni und auch im Juli hätte der Anteil immer noch bei hohen 12 Prozent
    gelegen. Dies läge nicht nur deutlich über dem lang-jährigen Durchschnitt von 2
    Prozent, sondern noch einmal deutlich über dem aktuellen Branchendurchschnitt
    von 8 Prozent. "Die Priorität der Auftraggeber liegt derzeit nur auf der
    Fertigstellung aktueller Projekte, dringend benötigte, neue Projekte werden
    hingegen zurückgestellt", so Müller.

    "Angesichts des hohen Bedarfs an Wohnraum ist das bedenklich. Die
    Bundesbauministerin sollte gerade deshalb an ihrem Engagement festhalten. Denn
    ohne Engagement, Mut und ambitionierten Zielen kann es keine gute Politik
    geben", forderte Müller. Zur Begrenzung der Baukosten gelte es dabei an mehreren
    Stellschrauben zu drehen. Während Personalkosten zu Recht tariflich geregelt
    sind und Materialkosten steigen, müsse zuallererst Planungssicherheit durch eine
    verlässliche Förderkulisse wiederhergestellt werden. "Das Hin und Her der
    vergangenen Monate und die erneute kurzfristige Anpassung von Fördersetzen ist
    Gift für jeden Investor. Gleichzeitig muss der Zielkonflikt zwischen
    Energetischem Bauen einerseits und Bezahlbarem Wohnraum andererseits in einem
    neuen Förderansatz aufgefangen werden. Eine Förderung für alles, wird
    wahrscheinlich nicht ausreichen" stellte Müller klar. Ein wesentlicher Hebel zur
    Baukostenbegrenzung sei ferner im Bauprozess selbst zu finden, durch mehr
    Digitalisierung und industrielle Fertigungsmethoden. Müller: "Die Politik muss
    für eine Vereinheitlichung der Landesbauordnungen sorgen, damit serielle und
    modulare Bauweisen den erhofften Durchbruch bringen. Unterschiedliche Vorgaben
    in 16 Ländern verteuern Wohnungsbauvorhaben unnötig. Das kann nicht im Sinne der
    Politiker sein."

    Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

    Pressekontakt:

    Britta Frischemeyer
    Pressesprecherin
    Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
    Tel. 030 21286-229 / E-Mail: mailto:britta.frischemeyer@bauindustrie.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/24058/5299678
    OTS: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.




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    Baugenehmigungen im Juni um 4,5 Prozent gesunken Nachfrage nach Wohnungen rückläufig, Bedarf aber weiterhin hoch Der Wohnungsbau leidet unter den gestiegenen Baumaterialkosten und den steigenden Zinsen: Die Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen sind im Juni um 4,5 Prozent, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 2,1 Prozent gesunken. "Die …

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