Deutscher Geldanlage-Index Sommer 2022 (DIVAX-GA) / Nachhaltigkeit bei der Geldanlage für viele noch nachrangig (FOTO) - Seite 2
und liegt nun bei 30 Prozent, gefolgt von Liquidität mit 17 Prozent.
Nachhaltigkeit rutscht weiter ab und bleibt mit nun 12 Prozent Schlusslicht.
"Bei den konkreten Anlageentscheidungen geht es um Vermögensaufbau, die
Entschuldung einer Immobilie oder um die eigene Altersvorsorge. Da ist es
nachvollziehbar, dass die Menschen hier erst einmal an das eigene Portemonnaie
denken", sagt Heuser: "Für die Finanzbranche kann dies nur heißen, möglichst
Anlageprodukte zu entwickeln, die gleichermaßen Sicherheit, Rendite und
Nachhaltigkeit bieten. Unter Marketingaspekten wäre eine Überbetonung des
Kriteriums Nachhaltigkeit nicht zielführend."
Die Detailergebnisse der Befragung zeigen, dass die Befragten Nachhaltigkeit
kaum mit anderen Anlagekriterien in Verbindung bringen. Nur ein gutes Drittel
der Befragten (36%) ist der Auffassung, dass sich nachhaltiges Anlegen
langfristig risikomindernd auswirkt. Und nur wenige mehr (37,4%) bringen
Nachhaltigkeit langfristig mit einer höheren Rendite in Verbindung - letzteres
allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen den Altersgruppen. Während mehr
als die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen (54,9%) glaubt, dass nachhaltiges Anlegen
langfristig eine höhere Rendite erwirtschaftet, schrumpft diese Überzeugung bei
den Über-50-Jährigen auf weniger als 30 Prozent.
Dr. Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater
(BDV), des Trägers des DIVA, sieht auch die Politik in der Verantwortung: "Der
Green Deal ist nur finanzierbar, wenn massiv privates Kapital in den Klimawandel
investiert wird. Von allein ist ein Großteil der Bevölkerung dafür aber nicht zu
gewinnen, das zeigen die Ergebnisse der Umfrage. Deshalb sollte darüber
nachgedacht werden, nachhaltige Geldanlagen durch gezielte finanzielle Anreize,
also Steuerersparnisse oder Zulagen, zu fördern. Beispiele wie vermögenswirksame
Leistungen oder die Riester-Rente haben die Wirksamkeit solcher Anreize unter
Beweis gestellt."
Kritisch sieht der BDV-Vorsitzende die Anfang August 2022 in Kraft getretene
Verpflichtung für freie Berater und Vermittler, nach der Kunden zu ihren
Präferenzen zur Nachhaltigkeit verpflichtend befragt werden müssen: "Die über
200.000 Vermittler in Deutschland wären die besten Botschafter für nachhaltige
Geldanlagen und würden mit Sicherheit das Thema sehr schnell in der Bevölkerung
verbreiten. Aber es ist ein Unding, dass die Verpflichtung nur für
Versicherungsanlageprodukte, nicht aber für Investmentfonds gilt. Außerdem sind
es am Ende die Vermittler, die den Ärger des Kunden abbekommen, wenn sich als
nachhaltig deklarierte Geldanlagen im Nachhinein als Mogelpackung herausstellen.
kaum mit anderen Anlagekriterien in Verbindung bringen. Nur ein gutes Drittel
der Befragten (36%) ist der Auffassung, dass sich nachhaltiges Anlegen
langfristig risikomindernd auswirkt. Und nur wenige mehr (37,4%) bringen
Nachhaltigkeit langfristig mit einer höheren Rendite in Verbindung - letzteres
allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen den Altersgruppen. Während mehr
als die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen (54,9%) glaubt, dass nachhaltiges Anlegen
langfristig eine höhere Rendite erwirtschaftet, schrumpft diese Überzeugung bei
den Über-50-Jährigen auf weniger als 30 Prozent.
Dr. Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater
(BDV), des Trägers des DIVA, sieht auch die Politik in der Verantwortung: "Der
Green Deal ist nur finanzierbar, wenn massiv privates Kapital in den Klimawandel
investiert wird. Von allein ist ein Großteil der Bevölkerung dafür aber nicht zu
gewinnen, das zeigen die Ergebnisse der Umfrage. Deshalb sollte darüber
nachgedacht werden, nachhaltige Geldanlagen durch gezielte finanzielle Anreize,
also Steuerersparnisse oder Zulagen, zu fördern. Beispiele wie vermögenswirksame
Leistungen oder die Riester-Rente haben die Wirksamkeit solcher Anreize unter
Beweis gestellt."
Kritisch sieht der BDV-Vorsitzende die Anfang August 2022 in Kraft getretene
Verpflichtung für freie Berater und Vermittler, nach der Kunden zu ihren
Präferenzen zur Nachhaltigkeit verpflichtend befragt werden müssen: "Die über
200.000 Vermittler in Deutschland wären die besten Botschafter für nachhaltige
Geldanlagen und würden mit Sicherheit das Thema sehr schnell in der Bevölkerung
verbreiten. Aber es ist ein Unding, dass die Verpflichtung nur für
Versicherungsanlageprodukte, nicht aber für Investmentfonds gilt. Außerdem sind
es am Ende die Vermittler, die den Ärger des Kunden abbekommen, wenn sich als
nachhaltig deklarierte Geldanlagen im Nachhinein als Mogelpackung herausstellen.