Ein Neubau aus Abbruchmaterial/DBU fordert mehr Recyclingbaustoffe beim seriellen Bau - Seite 2
Bauvorhaben eignen, hat erstmals das Leibniz-Institut für Werkstofforientierte
Technologien (IWT) Bremen 2020 nachgewiesen. Laut der DBU-geförderten Studie
sind solche Recyclingbaustoffe allerdings baurechtlich nicht geregelt. Deren
Verwendung kann demnach lediglich über eine Zustimmung im Einzelfall oder eine
Zulassung erfolgen. Genau diese Hürde haben die Büscher-Brüder genommen.
Wolfgang Büscher: "Als erstes Unternehmen in Deutschland erhielten wir 2021 die
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik
(DIBt)."
Recycling-Verfahren mit 13 Prozent geringerem Treibhausgas-Ausstoß
Auf dem Platz des mittelständischen Familien-Unternehmens liegt der
aufgeschichtete Wertstoff nach Bruchstück-Größe sortiert in unterschiedlichen
Kammern, abgetrennt durch Mauern aus sogenannten Büscher-Blöcken. Die sind
riesengroß, grau und aus recyceltem Abbruchmaterial gegossen. Der Wertstoff
lagert aber nicht nur auf dem Unternehmensgelände, er wird dort auch
weiterverarbeitet. In einer großen Produktionshalle trocknen gerade frisch
gegossene Innenwände aus reinem Abbruchmaterial. "100 Prozent Natursteinersatz
inklusive der Sande", so Hans-Jürgen Büscher. "Wir dürfen Wandelemente mit bis
zu elf Metern Länge und 3,7 Metern Höhe herstellen." Das Unternehmen hat zudem
eine Ökobilanz-Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Eine ein Quadratmeter
große und 14 Zentimeter dicke Recycling-Stahlbeton-Innenwand von Büschers
verursacht bezogen auf das CO2-Ersparnis eine 13-prozentige Minderung als eine
Standard-Stahlbeton-Innenwand gleicher Größe. Die Entwicklung dieser effizienten
Bausysteme aus gemischtem Mauerwerkabbruch hat die DBU mit mehr als 400.000 Euro
gefördert.
Ein Mehrfamilienhaus aus Recycling-Material
Dass die Wände aus Natursteinersatz im seriellen und kostengünstigen Wohnungsbau
eingesetzt werden können, wollten die Brüder selbst beweisen. Nur fünf
Fahrminuten vom produzierenden Unternehmen entfernt haben sie neu gebaut - ein
Drei-Parteien-Miethaus, bei dem alle Innenwände aus 100 Prozent Recycling-Beton
bestehen. "Durch dieses Haus können wir auch zeigen, dass unsere Wände den
herkömmlichen qualitativ ebenbürtig sind", sagt Wolfgang Büscher. Der
Enthusiasmus ist ihm anzumerken. Er weist im Eingangsbereich auf eine bewusst
sichtbar gebliebene Wand aus Mauerwerkabbruch. Deutlich zu sehen: rote
Bruchsteine und grauer Beton. Alle anderen Innenwände sind so unauffällig
hellgrau wie man es von Beton kennt. Neben eingesparten Ressourcen und
Treibhausgasen gibt es einen anderen Vorteil im Vergleich zu einem Neubau mit
gemauerten Wänden: die kürzere Bauzeit. "In zwei Wochen hat der Rohbau
gestanden", sagt Hans-Jürgen Büscher. Der Grund: Die Innenwände konnten
individuell vorgefertigt werden. Nach kaum vier Monaten Bauzeit ist das
Recyclinghaus nun bezugsfertig. Am 1. Februar wird zum Empfang geladen - mit
dabei: der ehemalige DBU-Kurator Jens Spahn.
Pressekontakt:
Klaus Jongebloed
- Pressesprecher -
Kerstin Heemann
Lea Kessens
Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
0171|3812888
mailto:presse@dbu.de
http://www.dbu.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/6908/5426771
OTS: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
aufgeschichtete Wertstoff nach Bruchstück-Größe sortiert in unterschiedlichen
Kammern, abgetrennt durch Mauern aus sogenannten Büscher-Blöcken. Die sind
riesengroß, grau und aus recyceltem Abbruchmaterial gegossen. Der Wertstoff
lagert aber nicht nur auf dem Unternehmensgelände, er wird dort auch
weiterverarbeitet. In einer großen Produktionshalle trocknen gerade frisch
gegossene Innenwände aus reinem Abbruchmaterial. "100 Prozent Natursteinersatz
inklusive der Sande", so Hans-Jürgen Büscher. "Wir dürfen Wandelemente mit bis
zu elf Metern Länge und 3,7 Metern Höhe herstellen." Das Unternehmen hat zudem
eine Ökobilanz-Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Eine ein Quadratmeter
große und 14 Zentimeter dicke Recycling-Stahlbeton-Innenwand von Büschers
verursacht bezogen auf das CO2-Ersparnis eine 13-prozentige Minderung als eine
Standard-Stahlbeton-Innenwand gleicher Größe. Die Entwicklung dieser effizienten
Bausysteme aus gemischtem Mauerwerkabbruch hat die DBU mit mehr als 400.000 Euro
gefördert.
Ein Mehrfamilienhaus aus Recycling-Material
Dass die Wände aus Natursteinersatz im seriellen und kostengünstigen Wohnungsbau
eingesetzt werden können, wollten die Brüder selbst beweisen. Nur fünf
Fahrminuten vom produzierenden Unternehmen entfernt haben sie neu gebaut - ein
Drei-Parteien-Miethaus, bei dem alle Innenwände aus 100 Prozent Recycling-Beton
bestehen. "Durch dieses Haus können wir auch zeigen, dass unsere Wände den
herkömmlichen qualitativ ebenbürtig sind", sagt Wolfgang Büscher. Der
Enthusiasmus ist ihm anzumerken. Er weist im Eingangsbereich auf eine bewusst
sichtbar gebliebene Wand aus Mauerwerkabbruch. Deutlich zu sehen: rote
Bruchsteine und grauer Beton. Alle anderen Innenwände sind so unauffällig
hellgrau wie man es von Beton kennt. Neben eingesparten Ressourcen und
Treibhausgasen gibt es einen anderen Vorteil im Vergleich zu einem Neubau mit
gemauerten Wänden: die kürzere Bauzeit. "In zwei Wochen hat der Rohbau
gestanden", sagt Hans-Jürgen Büscher. Der Grund: Die Innenwände konnten
individuell vorgefertigt werden. Nach kaum vier Monaten Bauzeit ist das
Recyclinghaus nun bezugsfertig. Am 1. Februar wird zum Empfang geladen - mit
dabei: der ehemalige DBU-Kurator Jens Spahn.
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