Topp Turnaroundaktie!

Der Ingenieurdienstleister hat erneut eine Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt. Insgesamt wurden über 700.000 Stücke zu einem Preis von 1,22 Euro platziert. Der Erlös aus der Transaktion lag bei 0,8 Millionen Euro. Nach unseren Informationen gingen die Stücke an gut eine Handvoll von Investoren. Dabei soll es sich im Wesentlichen um dieselben Investoren handeln, die bereits bei der Kapitalmaßnahme Ende Juni zugegriffen haben. Damals wurden rund 650.000 Aktien zu einem Preis von einem Euro ausgegeben. Die erste Geldzufuhr erfolgte, um die Gesellschaft vollends zu restrukturieren. Mit der zweiten Maßnahme will das Management die künftigen Wachstumsziele forcieren. Nach unseren Informationen aus Branchenkreisen will Alleinvorstand Reinhard Meier ein bis zwei Firmen zukaufen. Der CEO will das Geschäftsfeld Engineering ausbauen. TRIPLAN (DE0007499303) ist stand heute prinzipiell zu klein, um vernünftige Gewinne zu zeigen. Bei einem Objekt der Begierde handelt es sich um einen Volumenanbieter mit einem Umsatz zwischen fünf und sieben Millionen Euro. Bei der zweiten Übernahme ist ein kleineres Ingenieurhaus im Gespräch, welches zwar keine riesigen Umsätze erzielt, aber mit extrem hohen Margen wirtschaftet. Gut denkbar, dass Meier noch in 2005 zumindest einen Zukauf unter Dach und Fach bringt.

Operativ ist die Gesellschaft wieder recht umtriebig. So konnte die Firma jüngst wieder mehrere Großaufträge mit einem Gesamthonorarvolumen von rund zehn Millionen Euro verbuchen. Das Auftragsvolumen wird innerhalb von zwei Jahren abgearbeitet. Im Einzelnen hat das Unternehmen einen Auftrag zur Einbringung von Ingenieurdienstleistungen für eine Mehrproduktanlage zur Herstellung von Biotechnologie-Produkten, zwei Planungsaufträge mit Bauleitung für die Erweiterung von zwei Produktionsanlagen eines Blockbuster Medikaments im Rahmen des Allianz-Partnervertrages mit Novartis gewonnen. Zudem wurde ein Großauftrag bei der Errichtung einer neuen Mehrproduktanlage eingesackt. Auftraggeber sind die Lonza AG Schweiz und der Pharmagigant Novartis. Weitere größere Aufträge sind nach unseren Informationen in Verhandlung.

In der ersten Jahreshälfte erzielte TRIPLAN einen Umsatz von 10,5 Millionen Euro. Rund zehn Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Beim EBIT lag die Gesellschaft mit 326.000 nur noch leicht im Soll. Auf Nettobasis lag der Verlust bei 0,4 Millionen Euro. Meier erwartet in der zweiten Jahreshälfte, dass die Gesamtleistung gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden kann. Der Umsatz wird dennoch unter dem Niveau des Vorjahres von 23,6 Millionen Euro liegen. Wir rechnen mit Erlösen von über 20 Millionen Euro. Operativ kalkuliert der Manager mit einem Verlust auf Jahresbasis. Allerdings deutlich weniger als 2004. Im Jahr 2006 will das Unternehmen endlich wieder Geld verdienen. Einnahmen von 25 Millionen Euro bei einer Umsatzrendite von rund fünf Prozent sollten machbar sein. Sodann rechnen wir im kommenden Jahr mit einem Überschuss von mehr als einer Million Euro.

TRIPLAN ist unserem Musterdepot vertreten. Seit unserer Aufnahme verzeichnete die Aktie ein Plus von über 40 Prozent. Das Ende der Fahnenstange ist jedoch noch längst nicht erreicht. Der Titel wird lediglich mit dem halben Umsatz bewertet. An der Börse werden bereits Kursziele von drei Euro herumgereicht. Das erscheint uns doch etwas ehrgeizig. Wir setzen unser Kursziel zunächst auf zwei Euro. Dann hätten wir in unserem Musterdepot einen Verdoppler. Weiter kaufenswert!