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    Thielert / IPO  1874  0 Kommentare Hohes Wachstum, aber noch höhere Bewertung

    Nach MTU Aero Engines kommt mit Thielert der nächste Flugzeugmotorenbauer an die Börse. Angesichts der stattlichen Bewertung bereits zur Emission sind kurzfristige Zeichnungsgewinne zwar nicht wahrscheinlich, die durchaus positive Kursentwicklung bei MTU Aero seit der Erstnotiz im Mai stimmt jedoch zuversichtlich.

    Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 16. November, einen Tag später soll die Erstnotiz erfolgen. Dabei können die Papiere in einer Spanne von 12 bis 14 Euro gezeichnet werden. Begleitet wird der Börsengang von der Dresdner Kleinwort Wasserstein, Cazenove sowie der LBBW.

    Unternehmen und Geschäft

    Thielert wurde bereits vor mehr als 16 Jahren vom gleichnamigen Gründer Frank Thielert ins Leben gerufen. Nach anfänglicher Fokussierung auf Oldtimerrestauration avancierte das Unternehmen zum Motorenspezialisten, und auch erst relativ spät rückte der Bereich Motorenherstellung für die Luftfahrtindustrie in den Vordergrund. Kernstück sind die so genannten Centurion-Motoren, die sowohl mit Kerosin als auch mit Diesel betrieben werden können. Diese sind sehr verbrauchsarm, so dass sich mit ihnen die Reichweite der Flugzeuge erhöhen oder aber die Flugkosten reduzieren lassen, je nach Angaben um 30 bis 50 %. Inzwischen gilt Thielert dank über 1.000 ausgelieferten Motoren als Marktführer im Bereich der relevanten Abnehmer (Flugschulen, Wehrtechnik etc.).

    Starkes Wachstum, hohe Bewertung

    Im letzten Jahr wuchs der Umsatz kräftig um mehr als 60 % auf 24,2 Mio. Euro. Aufgrund von Investitionen in Kapazitätsausbau und neue Technologien hielt die Ergebnisentwicklung nicht mit (+10 % beim EBIT). Im laufenden Jahr soll es aber um 40 bis 50 % zulegen, also parallel zum erwarteten Umsatz in Höhe von 37 bis 38 Mio. Euro. Die Bewertung auf Basis der Bookbuilding-Spanne ist jedoch ambitioniert. Am unteren Ende ergibt sich eine Marktkapitalisierung von rund 240 Mio. Euro und damit dem 6,4-fachen 2005er Umsatz sowie dem rund 20-fachen EBIT. Auf 2006er Basis erniedrigen sich diese Zahlen zwar auf 4 bzw. 13,3, dennoch erscheint dies übertrieben, erst recht im Vergleich zu MTU Aero Engines: Diese weist ein 2006er KUV von 0,65 und ein EBIT-KGV von nur 10 auf.

    Fazit

    Bei Thielert handelt es sich um ein interessantes Unternehmen mit einer womöglich viel versprechenden Zukunft. Ob Aktionäre daran partizipieren können, ist jedoch zur Emission noch fraglich. Angesichts der hohen Emissionsbewertung scheint Thielert beim IPO schlecht beraten zu sein. Von einer Zeichnung raten wir ab, obgleich mittelfristig SDax-Phantasie aufkommen könnte.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 448 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
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