checkAd

    Finanzhaus Rothmann / IPO  1278  0 Kommentare Fondsanbieter mit Nischenambitionen

    Mit dem Finanzhaus Rothmann kommt bereits der nächste Fondsanbieter an die Börse. Im Gegensatz zu seinen leidlich erfolgreichen Vorgängern HCI Capital und Lloyd Fonds, die im Oktober ihr Glück an der deutschen Börse versuchten, soll es sich bei Rothmann um eine Emission mit Festpreis handeln. Eine Bookbuilding-Spanne wird es dem Vernehmen nach nicht geben. Aktionäre der Muttergesellschaft Albis Leasing verfügen über ein bevorrechtigtes Zeichnungsrecht im Verhältnis 5 zu 1.

    Rahmendaten

    Den bisherigen Verlautbarungen zufolge soll die Emission in der dritten Novemberwoche über die Bühne gehen. Dazu findet eine Kapitalerhöhung um 10 Mio. Aktien (auf dann 60 Mio. Stück) statt. Zusätzlich steht ein Greenshoe aus Altaktionärsbesitz zur Verfügung.

    Drei Säulen = einfacher Erfolg?

    Anders als bei HCI und Lloyd Fonds verweist die bisherige Muttergesellschaft, Albis Leasing, auf eine auf drei Säulen ruhende Strategie. So gehört dem Finanzhaus noch die Beteiligung an der Privatbank Hesse, Newman und Co. (50 % abzüglich 1 Aktie) sowie das Internetportal FinanzDock, das bis Jahresende über knapp 2.000 Kunden verfügen soll. Nichtsdestotrotz resultieren heute 100 % des Ertrags allein aus dem Fondsgeschäft. Diese Abhängigkeit soll mittelfristig auf nur noch ca. 50 % nach unten gefahren werden, um sich als „umfassender Dienstleister für Finanzdienstleister“ zu positionieren. Doch dies ist bislang nur ein Plan, eine Strategie, deren Umsetzung sich erst noch erweisen muss.

    Konkurrenz, Branche und Pläne

    Zwar hat Rothmann nicht wie HCI oder Lloyd Fonds irgendwelche Schifffonds, deren Zukunft heute aufgrund der rechtlichen Situation leider nicht genau abgeschätzt werden können, im Portfolio, dennoch muss die Diversifikation auf die drei Säulen erst noch stattfinden. Somit ist Rothmann unter dem Strich doch nichts weiter als die beiden Börsenvorgänger, die ihre Abhängigkeit von Schifffonds (85 bzw. 93 %) ebenfalls zu reduzieren versprachen – allein die Börse bewertete diese Ambitionen bis heute als Zukunftsmusik, wahrscheinlich auch deshalb, weil das Geschäft mit gebrauchten britischen Lebensversicherungen oder Private Equity noch weniger verstanden wird. Bei Leasingfonds jedenfalls ist Rothmann eigenem Bekunden nach deutschlandweit Marktführer. Insgesamt platzierte das Unternehmen im letzten Jahr 142 Mio. Euro Eigenkapital.

    Fazit

    Das Konzept ist zwar schlüssig, inzwischen haben Anleger diesbezüglich aber die Auswahl zwischen gut aufgestellten großen Anbietern wie MPC, HCI und Lloyd Fonds, die allesamt (erst recht nach dem jüngsten Kursrückgang) Dividendenrenditen von bis zu 10 % versprechen. Hier muss sich Rothmann erst noch positionieren. Gerade nach dem schwächlichen Börsenstart von HCI und Lloyd Fonds rechnen wir mit keiner Euphorie zum Börsengang, so dass trotz des von Seiten des Unternehmens vorgenommenen Bewertungsabschlags zur Emission mit keinerlei Zeichnungsgewinnen gerechnet werden kann. Wir werden Rothmann im Zuge eines Updates bewerten, sobald die Gesellschaft einige Zeit an der deutschen Börse notiert sein wird.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 448 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Finanzhaus Rothmann / IPO Fondsanbieter mit Nischenambitionen Mit dem Finanzhaus Rothmann kommt bereits der nächste Fondsanbieter an die Börse. Im Gegensatz zu seinen leidlich erfolgreichen Vorgängern HCI Capital und Lloyd Fonds, die im Oktober ihr Glück an der deutschen Börse versuchten, soll es sich bei …

    Disclaimer