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    WOCHENAUSBLICK  677  0 Kommentare US-Inflationsdaten könnten rekordhohem Dax den Weg weisen

    Für Sie zusammengefasst
    • Zeitpunkt einer ersten Leitzinssenkung in den USA bleibt spannend für deutsche Anleger.
    • Dax auf Rekordniveau "festgebissen", Geduld gefragt, Impulse unklar.
    • US-Konjunktur solide, Zinswende unsicher, Experten erwarten Leitzinssenkung erst im Mai.

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Frage über den Zeitpunkt einer ersten Leitzinssenkung in den USA bleibt auch für deutsche Anleger spannend. So steht die neue Woche wieder einmal ganz im Zeichen wichtiger Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft, allen voran jenen zur Verbraucherpreisentwicklung. Daneben dürfte der weltgrößte Reisekonzern Tui wegen seiner Aktionärsabstimmung über einen Rückzug von der Londoner Börse Aufmerksamkeit auf sich ziehen und außerdem geht die Berichtssaison in die nächste Runde.

    Es bleibt abzuwarten, von welcher Seite die Impulse für den Dax letztlich kommen werden - und ob sie stark genug sind, den deutschen Leitindex aus seiner zuletzt engen Spanne zu reißen. Denn derzeit hat sich der Dax laut Martin Utschneider, technischer Analyst bei Finanzethos, auf Rekordniveau geradezu "festgebissen". Die Widerstände lägen zwischen 17 005 und dem Rekordhoch knapp unter 17 050 Punkten. Auf der Unterseite liege etwas unter 16 800 Punkten eine "beachtenswerte charttechnische Auffanglinie". Allgemein sei in der aktuellen Situation "Geduld weiterhin gefragt".

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    Auslöser für die unverändert optimistische Grundstimmung an den Aktienmärkten sind die mehr oder weniger solide US-Konjunktur, der nachlassende Teuerungsdruck und die unverminderte Hoffnung auf eine Zinswende dies- und jenseits des Atlantiks in absehbarer Zeit. Dennoch haben sich laut Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba die geldpolitischen Spekulationen in den USA angesichts des starken Arbeitsmarktes etwas verschoben.

    So rechnen Experten nun eher später als früher mit einer Leitzinssenkung, da ein starker Arbeitsmarkt auch zu Inflationsdruck führen kann. Die Frage werde lauter, ob es womöglich erst im kommenden Jahr die erhoffte Zinswende geben könnte, schreibt Windt denn auch. Sollten die am Dienstag anstehenden US-Verbraucherpreise für Januar zeigen, dass die Verringerung des Inflationstempos (Disinflation) nicht mehr so deutlich ausfällt, berge dies Enttäuschungspotenzial.

    Ihr Helaba-Kollege Patrick Franke bleibt allerdings optimistisch, erwartet eine ausreichend deutliche Disinflation und geht daher nach wie vor von einer geldpolitischen Lockerung der US-Notenbank Fed im Verlauf dieses Jahres aus. Dabei dürfte sie wegen des starken Arbeitsmarktes und der nach wie vor dynamischen Konjunktur allerdings vorsichtig vorgehen, erwartet er und schreibt: Am Markt sei für 2024 immer noch eine seines Erachtens "überzogene" Zinssenkung um fast 1,25 Prozentpunkte eingepreist, weshalb "die Inflationsdaten noch wichtiger sind als sonst".

    Allerdings erwartet die Helaba - genauso wie die Commerzbank - für die Kernrate, also die Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel, einen Anstieg um 0,3 Prozent im Vergleich zum Dezember. Das wäre dasselbe Tempo wie bereits im November und Dezember.

    Der gesamte Preisindex dürfte beiden zufolge um nur 0,2 Prozent gestiegen sein, was laut Christoph Balz, Volkswirt bei der Commerzbank, dann insgesamt "keine klare Aussage" liefern würde. Denn diese Zahlen seien nicht hoch genug, um den Abwärtstrend infrage zu stellen. Sie würden aber auch keinen klaren Fortschritt zeigen. Er rechnet - wie inzwischen die Mehrheit am Markt - nicht mit einer ersten Zinssenkung bereits im März, sondern im Mai.

    Untermauern könnten diese Annahmen auch die Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Sie sollten laut Claudia Windt belegen, dass es für die Fed keinen Handlungsdruck gibt, die Zinsen rasch zu senken. In Deutschland, so erwartet sie außerdem, könnte eine Stimmungsaufhellung beim ZEW-Index, der am Dienstag ansteht, zeigen, dass es auch hierzulande "ganz allmählich aufwärts geht".

    Auf Unternehmensseite werden unter den großen Konzernen der Flugzeugbauer Airbus und die Commerzbank, die beide am Donnerstag Quartalszahlen und Ausblicke vorlegen, Aufmerksamkeit erfahren. Wie die Analysten der Deutschen Bank und des Investmenthauses Jefferies erwarten, dürfte der freie Barmittelzufluss von Airbus angesichts starker Auslieferungen und Aufträge am Jahresende 2023 "deutlich über der Unternehmensprognose" liegen.

    Für die Commerzbank rechnet Goldman-Analyst Chris Hallam mit einem Gewinnrückgang im Schlussviertel 2023 im Vergleich zum Vorquartal. Für Krishnendra Dubey von Barclays sind die Prognosen für 2024 noch wichtiger, doch seien auch hier "keine positiven Überraschungen" zu erwarten, schrieb er.

    Spannend dürfte noch die Hauptversammlung von Tui am Dienstag werden, denn dann stimmen die Aktionäre über den Abschied von der Börse in London ab. Sollte sich eine Mehrheit von drei Viertel der Stimmen dafür aussprechen, würde die Hauptnotierung wieder in Frankfurt sein. Damit hätte die Aktie eine gute Chance, im Juni in den MDax zurückzukehren./ck/mis/he/men

    --- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---





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