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    SGL Carbon  1831  0 Kommentare Kursziel weit übertroffen, Stop-Loss setzen

    Inzwischen hat der Wiesbadener Kohlenstoff-Spezialist SGL Carbon (WKN 723 530) unser mittelfristiges Kursziel weit überschritten. Unser letztes Update ist gerade sechs Monate alt, als wir 12 Euro in Aussicht gestellt hatten. Bei inzwischen 14,50 Euro hat SGL Carbon den höchsten Stand seit 2002 erreicht. Unser Empfehlungszeitpunkt Mitte März bei 7 bis 8 Euro erwies sich in der Tat fast als Zweijahrestief. Anleger sollten Gewinne jetzt dringend absichern, denn der Graphitspezialist droht zu überhitzen.

    Auf Kurs gebracht

    Endlich veräußerte SGL die verlustreiche Sparte Oberflächentechnik, womit sich das Hauptgeschäft mehr denn je auf Elektroden für Elektrostahl konzentriert. Mit Audi schloss SGL einen Kooperationsvertrag ab, der für die Wiesbadener die technologische und produktionsrelevante Entwicklung sowie die Planung einer automatisierten Serienfertigung von Carbon-Keramik-Bremsscheiben (CS-B) vorsah. Schon in den 90ern hatte SGL die technischen Grundlagen für die hoch entwickelten CK-Bremsscheiben gelegt und später mit Porsche auch zur Serienreife gebracht.

    Mehr und mehr definiert SGL sein aus 100-jähriger Geschichte herangewachsenes Stammgeschäft als Hochleistungsindustrie. Anwendungen sind inzwischen längst nicht mehr auf die Stahlerzeugung beschränkt, sondern auch in Applikationen wie bei den Audi-Bremsscheiben, als Graphitstäbe zur Steuerung von Atomreaktionen, als Flügel von schweren Windkraftanlagen u.v.a.m. zu finden. Allerdings wird rund die Hälfte der Erlöse von knapp 1 Mrd. Euro nach wie vor mit Elektroden für Schmelzöfen eingefahren. Aus so genanntem Nadelkoks wird in einem aufwändigen Verfahren kristallines Graphit produziert.

    In diesem Jahr läuft es wieder für SGL. Im 3. Quartal legte der Umsatz um 11 % auf 261,7 Mio. Euro zu. Das operative Ergebnis stieg sogar um drei Viertel auf 32,6 Mio. Euro. Unter dem Strich blieben 9,1 Mio. Euro, nach einem Verlust von 1,5 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bereits im 4. Quartal entfällt der Audi-Kooperationsvertrag übrigens wieder, so dass die Ergebnisse nicht auf das gesamte Jahr projiziert werden können. Im Gesamtjahr soll der Umsatz jedenfalls um mehr als 10 % zulegen, was ihn über die magische Schwelle von 1 Mrd. Euro bringen wird. Das Nettoergebnis wird, nur so viel ließ sich sagen, auf Gesamtjahressicht positiv sein.

    Turnaround auch bei SGL geglückt

    Der Turnaround scheint damit auch beim MDax-Unternehmen geglückt. Inzwischen ging die Nettoverschuldung auf 300 Mio. Euro zurück, was angesichts einer Marktkapitalisierung von fast 800 Mio. Euro nicht mehr ganz so bedrohlich aussieht wie zum Zeitpunkt unser Erstanalyse. Die Eigenkapitalquote könnte SGL bis Ende des Jahres auf über 30 % einpendeln und die Bilanz damit als halbwegs saniert präsentieren.

    Fazit

    Nach dem Kursanstieg auf ein Dreijahreshoch von fast 15 Euro sehen wir das Potenzial zunächst ausgereizt. Wer unserem Rat folgte und bei Kursen deutlich unter 10 Euro den Einstieg fand, sollte jetzt ein komfortables Stop-Loss-Limit bei ca. 13,50 Euro setzen. Analytisch ist SGL Carbon unserer Einschätzung nach zwar ausgereizt, bekanntlich soll man Gewinne aber laufen lassen.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 465 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    SGL Carbon Kursziel weit übertroffen, Stop-Loss setzen Inzwischen hat der Wiesbadener Kohlenstoff-Spezialist SGL Carbon (WKN 723 530) unser mittelfristiges Kursziel weit überschritten. Unser letztes Update ist gerade sechs Monate alt, als wir 12 Euro in Aussicht gestellt hatten. Bei inzwischen 14,50 …

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