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    Frühjahrspressegespräch der Chemieverbände Hessen / Chemie in der Krise  153  0 Kommentare Lage bleibt angespannt

    Frankfurt (ots) - Die Mehrheit der Unternehmen in der chemisch-pharmazeutischen
    Industrie in Hessen sind mit ihrer Geschäftslage unzufrieden und sehen auch für
    das laufende Jahr noch keine Verbesserung. Dies ergab eine aktuelle
    Verbandsumfrage im Februar 2024. Vor allem die energieintensive Chemiesparte
    musste im vergangenen Jahr einen drastischen Produktionseinbruch verkraften.

    2023 verzeichnete die chemisch-pharmazeutische Industrie insgesamt in unserem
    Bundesland ein kräftiges Minus bei Produktion (-7,9 Prozent) und Umsatz (-8,1
    Prozent). Unter besonderem Druck stand die klassische Chemie mit einem
    Produktions­rückgang von rund 16 Prozent. "Betrachtet man hier die letzten
    beiden Geschäftsjahre, so bedeutet dies einen Produktionseinbruch von knapp 26
    Prozent", erklärte Oliver Coenenberg (Sanofi-Aventis Deutschland GmbH),
    Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbandes HessenChemie. Der Chemieumsatz
    ging auf knapp 14,9 Milliarden Euro zurück (-22 Prozent). Strukturell höhere
    Energie- und Rohstoffkosten führten zu gestiegenen Produktionskosten, die
    teilweise international nicht wettbewerbsfähig seien. Zudem sei die Nachfrage
    nach Chemie-Erzeugnissen derzeit schwach.

    Die pharmazeutische Industrie hingegen zeigte sich widerstandsfähiger.
    Sondereffekte durch Corona-Impfstoffe seien allerdings weitgehend ausgelaufen
    und die Geschäftsdynamik habe sich insgesamt spürbar abgeschwächt. Der
    Gesamtumsatz in Hessen belief sich im Jahr 2023 auf gut 16,8 Milliarden Euro
    (+8,9 Prozent). Das Umsatzwachstum fand allerdings fast ausschließlich im
    Ausland statt. Die Verkaufspreise stiegen im Jahresvergleich um 4,8 Prozent. Der
    Mengenzuwachs in der Pharmasparte kam hingegen zum Erliegen und betrug letztlich
    nur noch 0,1 Prozent. "Für das laufende Jahr erwarten wir lediglich eine
    Seitwärtsbewegung", so Coenenberg.

    Lage bleibt auch 2024 angespannt

    In der aktuellen Verbandsumfrage bewerten die Mitgliedsunternehmen die
    wirtschaftliche Situation als kritisch. 58 Prozent stufen die Geschäftslage als
    "kaum befriedigend" oder "schlecht" ein, 40 Prozent erwarten ein weiteres
    Absinken der Produktion, 53 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der
    Ertragssituation und 43 Prozent planen ihre inländischen Investitionen
    zurückzufahren. "Wir führen diese Befragung schon lange durch, aber ein solches
    Ergebnis haben wir so noch nie erlebt", betont Coenenberg. Die Umfrage
    verdeutliche die Belastung durch ein schwieriges Marktumfeld und ein hohes
    Kostenniveau mit wenig Optimismus für eine kurzfristige Verbesserung.

    Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen haben die Unternehmen die
    Beschäftigungszahlen bisher weitgehend stabil halten können und 2023 das höchste
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