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    Viscom / IPO  2538  0 Kommentare Richtiger Durchblick dank Inspektionssystemen

    Bis zum 9. Mai können die Aktien der Viscom AG in einer Bookbuilding-Spanne von 17,20 bis 18,50 Euro gezeichnet werden. Die Erstnotiz im Amtlichen Markt ist für den 11. Mai anberaumt. Der Börsengang erscheint zwar nicht unattraktiv, doch sollten sich interessierte Anleger die Kursentwicklungen von prominenten Vorgängern wie Parsytec oder Basler in Erinnerung rufen. Wenn Viscom dagegen den Kursmustern einer ISRA Vision folgte, würde es dagegen wahrscheinlich kein Wehklagen geben.

    Im Zuge des Börsengangs werden bis zu 2,9 Mio. Aktien angeboten, von denen 2,3 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen. Die Überzeichnungsreserve von 0,35 Mio. Anteilen, die von den beiden Alteignern Heuser und Pape kommen, sind bereits mitgerechnet. Der maximale Emissionserlös für Viscom läge demnach bei 42,6 Mio. Euro. Begleitet wird das IPO von equinet, der Nord LB sowie der comdirect bank als Selling Agent.

    Unternehmen und Business

    Die Unternehmenshistorie reicht bis in das Jahr 1984 zurück, als die beiden erwähnten Heuser und Pape die Viscom AG als Spezialist für Bildverarbeitungssysteme gründeten. Daraus erwuchs im Laufe der nächsten zwanzig Jahre das Know-how für Inspektionssysteme im optischen und röntgentechnischen Bereich. Haupteinsatzgebiet ist die Elektronikindustrie, z.B. im Automobilbau, der Telekommunikation oder der Medizintechnik, wo es um nicht weniger als kosteneffiziente Qualitätssicherung geht, die der Mensch nicht leisten kann.

    Markt und Umfeld

    Nach dem Jahr 2001 kam die Welt für die Anbieter optischer Inspektionssysteme langsam wieder in Ordnung. Bis dahin hatte der zyklische Halbleitersektor für einen Kahlschlag und nachfolgenden Investitionsstau geführt. Unternehmen wie Parsytec oder Basler können davon ein Lied singen, genau wie deren Aktionäre. So blickt auch Viscom in den letzten Jahren auf ein sehr starkes (organisches) Wachstum zurück, welches die beiden Konsortialführer natürlich nur zu gerne einfach in die Zukunft hochprojizieren. Gerechnet wird mit Umsatzzuwächsen von 15 bis 20 % bei mindestens stabilen operativen Margen – trotz Investitionen dank des Emissionserlöses beispielsweise in 3D-Tomographie respektive Prüfsysteme für die Halbleiterindustrie. Hier wiederum sei an das Schicksal von Süss MicroTec oder auch SZ Testsysteme erinnert.

    Bewertung

    Als eines der technologisch führenden Unternehmen kommt Viscom zwar nicht überteuert, so doch aber auch nicht mit einem überproportional großen Emissionsabschlag an die Börse. Das erwartete 2007er KGV liegt auf Basis eines maximalen Ausgabepreises von 18,50 Euro bei immerhin 15. Angesichts des zyklischen Geschäfts des gesamten Halbleitersektors hätte man sich hier einen höheren Zeichnungsanreiz gewünscht, der sich unseres Erachtens in einer Preisspanne von 15 bis 16,50 Euro hätte niederschlagen sollen.

    Fazit

    Viscom ist interessant, doch leider versäumte es das Konsortium aus equinet und Nord LB, der Zyklik des Sektors, in dem Viscom tätig ist, ausreichend Tribut zu zollen. Ein Umsatzmultiple von 2,5 bei einem KGV von 15 (Basis jeweils 2007) erscheint zwar vertretbar, allerdings drängt sich deshalb keine unbedingte Zeichnung auf. Auch bei Viscom sind die vorbörslichen Preistaxen aufgrund des dünnen bzw. nicht vorhandenen Handels nicht aussagekräftig. Wir raten deshalb dazu, sich die Aktie auf die Watchlist zu setzen und gegebenenfalls bei Kursen zwischen 15 und 16,50 Euro zuzuschlagen. Die Papiere müssen als spekulativ eingestuft werden.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 624 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Viscom / IPO Richtiger Durchblick dank Inspektionssystemen Bis zum 9. Mai können die Aktien der Viscom AG in einer Bookbuilding-Spanne von 17,20 bis 18,50 Euro gezeichnet werden. Die Erstnotiz im Amtlichen Markt ist für den 11. Mai anberaumt. Der Börsengang erscheint zwar nicht unattraktiv, doch sollten …

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