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Wettaktien haben es momentan nicht leicht. Die Liberalisierung des Marktes lässt sich auf warten. Staaten versuchen derzeit mit allen möglichen Mitteln private Wettanbieter kaputt zu machen, da sie selbst als Monopolist ihre eigenen Profite in Gefahr sehen. Jüngst landeten sogar die beiden Vorstände der österreichischen bwin für kurze Zeit im Kittchen, da sie angeblich in Frankreich illegales Glücksspiel betrieben. Diese stets für die Branche schlechten Nachrichten wirken sich natürlich fatal auf die Aktien der börsennotierten Wettanbieter aus. Fundamental greifbar sind die Unternehmen derzeit nicht. Aber eines dürfte sicher sein: Früher oder später wird es eine Liberalisierung in der Branche geben. Dann dürften auch Wettaktien wieder sexy sein.

Die Sportwetten AG (DE0005488514), die aus der e.multi AG entstanden ist und von uns entdeckt wurde und sich in der Spitze verfünffacht hat, konnte sich dieser Entwicklung natürlich nicht entziehen. Der Name suggeriert es zwar, aber die Firma ist von der Entwicklung im Bereich der Sportwetten zumindest nicht abhängig. Natürlich hat sich der Vorstand erhofft, in der Sparte Sportwetten mitpartizipieren können. Dies ging aber nie auf. Aufgrund der aktuellen Entwicklung seitens der Staaten kann der Vorstand jedoch im nachhinein froh sein, dass die Sparte nie auf Vollgas getrimmt wurde. Das Unternehmen hat seine Expertise vor allem im Bereich der Pferdewetten und ist hier auch Marktführer. Pferdewetten sind in Läden und im Internet völlig legal und von der momentanen Diskussion um die Sportwetten gar nicht betroffen. In 2005 wurde in der Sparte ein Umsatz von mehr als 22 Millionen Euro erzielt und ein operatives Ergebnis von mehr als einer Million Euro. Inklusive des Anteils der Sportwetten, bei dem Geschäft werden die Wetten nur vermittelt, lagen die Einnahmen in 2005 bei 32 Millionen Euro. In 2006 sind die Einnahmen aus Sportwetten aber regelrecht eingebrochen. Für das Gesamtjahr halten wir einen Gesamtumsatz von knapp 30 Millionen Euro für machbar. Der Löwenanteil der Erlöse stammt aus dem Bereich Pferdewetten. Beim Ergebnis kann die Firma in diesem Jahr allerdings keinen Blumentopf mehr gewinnen. Das Ergebnis des ersten Halbjahres war enttäuschend, weshalb wir in 2006 ein leicht negatives Ergebnis erwarten.

Für das kommende Jahr stehen die Zeichen wieder auf grün. Im letzten Jahr sind mehrere Investoren bei Kursen um 2,60 Euro bei dem Unternehmen eingestiegen, deren Papiere bisher im Wesentlichen nicht zum Handel zugelassen sind. Diese Investoren schauen derzeit dem Vorstand Günther Gudert genau auf die Finger und wollen in 2007 wieder Gewinne sehen. Für 2007 erachten wir einen Umsatz von 30 Millionen Euro allein aus dem Bereich der Pferdewetten für realisierbar. Die Rohmarge liegt in dem Geschäft zwischen 15 und 18 Prozent. Unterstellen wir die untere Range bleibt ein Rohertrag von 4,5 Millionen Euro hängen. Gudert muss nunmehr noch die Fixkosten senken, was er durch Personalanpassungen und optimierte Marketingkosten bereits in diesem Jahr in Angriff genommen hat. Unterstellen wir für 2007 lediglich noch Fixkosten von 2,5 Millionen Euro bleiben in der Kasse zwei Millionen Euro hängen. Steuern fallen wegen Verlustvorträgen keine an und Zinszahlungen gibt es quasi keine, da das Unternehmen keine Schulden hat. In der Kasse schlummern per Ende des ersten Halbjahres 3,4 Millionen Euro in Cash, weshalb die Firma auch durchfinanziert ist und auf absehbare Zeit keinen externen Kapitalbedarf mehr hat. Wir sehen in der Aktie auf Sicht von 12 bis 18 Monaten eine 100 Prozent Chance. Stoppkurse können bei 1,45 Euro platziert werden. Das Papier ist allerdings dennoch hoch spekulativ!