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     1994  0 Kommentare Cashwert am deutschen Aktienmarkt!


    Am deutschen Aktienmarkt gibt es kaum mehr Unternehmen, die unter dem Cashbestand zu haben sind. Zu den wenigen gehört die Teles AG (DE0007454902) aus Berlin. Die derzeit 23,3 Millionen Aktien der Firma repräsentieren einen Börsenwert von 78,7 Millionen Euro bei einem Kurs von 3,38 Euro. Der Buchwert lag zum Ende des 30. Juni bei 118 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von rund 93 Prozent. Die größten Assets des Unternehmens sind neben dem Barbestand von rund 47 Millionen Euro die 3,1 Millionen freenet.de Aktien. Das Paket an freenet.de hat aktuell einen Wert von 62 Millionen Euro. Bankschulden sind bei der Gesellschaft Fehlanzeige. Die freenet.de Aktien und der Barbestand ergeben in Summe einen Wert von 109 Millionen Euro. Inklusive der 2,2 Millionen Teles-Aktien, die Teles im eigenen Bestand hat, errechnet sich ein Wert von mehr als 116 Millionen Euro. Die Differenz zum Börsenwert liegt bei 38 Millionen Euro oder bei fast 50 Prozent. Das ist irrsinnig viel! Unseres Erachtens zuviel.

    Die ganze Geschichte hat natürlich auch einen Haken. Die Börse verteilt auch im Falle von Teles keine Geschenke. Das operative Geschäft läuft nicht und weist dicke Verluste aus. Vorstandschef Sigram Schindler setzt vor allem auf das skyDSL-Geschäft. Ursprünglich hat Schindler sich zum Ziel gesetzt, bis Ende diesen Jahres über 100.000 skyDSL-Kunden zu verfügen. Das dürfte natürlich nicht erreicht werden. Auch scheint die Börse nicht an einen Geschäftserfolg von skyDSL zu glauben, sonst würde der Markt das Unternehmen nicht mit solch einem Abschlag zum Cashwert bewerten. Auch die Zahlen des Unternehmens sind alles andere als erbaulich und die Firma verbrennt derzeit flott Geld. In der ersten Jahreshälfte dieses Jahres erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von 14,5 Millionen Euro. Operativ wurden rund neun Millionen Euro durch den Schornstein gejagt. Netto gingen knapp acht Millionen im ersten Halbjahr über die Wupper. Im Gesamtjahr dürfte die Firma bestenfalls einen Umsatz von knapp 30 Millionen Euro erwirtschaften. Netto rechnen wir mit einem Verlust zwischen zehn und 15 Millionen Euro. Eventuell verbessert sich die Ertragssituation in 2007. Aber das ähnelt Kaffeesatzlesen.

    Vermutlich wäre es das Beste, wenn der Firmenchef die Firma liquidiert, bevor das Geld sukzessive immer weniger wird. Dann würde netto wahrscheinlich für die Anteilseigner mehr hängen bleiben, als die Börse derzeit für Teles bezahlt. Größter Profiteur dieser Aktion wäre Schindler selbst. Er hält noch knapp 50 Prozent an der Gesellschaft. Den fairen Wert der Gesellschaft taxieren wir aktuell auf rund 100 Millionen Euro oder 4,34 Euro. Das würde einer Kurschance von rund 30 Prozent entsprechen. Aus fundamentaler Sicht ist das Risiko nach unten beim aktuellen Kurs begrenzt. Im Bereich um 3,30 Euro entwickelt das Papier charttechnisch einen soliden Boden. Wir empfehlen die Aktie spekulativ orientieren Anlegern zum Kauf. Stoppkurse können eng bei 3,20 Euro platziert werden.

    Verfasst von 2TradeCentre
    Cashwert am deutschen Aktienmarkt! Am deutschen Aktienmarkt gibt es kaum mehr Unternehmen, die unter dem Cashbestand zu haben sind. Zu den wenigen gehört die Teles AG (DE0007454902) aus Berlin. Die derzeit 23,3 Millionen Aktien der Firma repräsentieren einen Börsenwert von 78,7 …