Dow Jones - Rückschlagsrisiko wächst an - 23.10.06

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) konnte in der vergangenen Woche zwar neue Tops erreichen, die Tagescandles zeigen allerdings eher eine recht verhaltene Stimmung an. Die Wochenkerze zeigt eine Pattsituation, eine abwartende Haltung an. In Verbindung mit der Abfolge von mittlerweile zehn Höchstkursen in Folge im Wochenchart steigt damit das Risiko einer ausgeprägten Gegenbewegung an. Die Aussichten:


Wochenchart Candles linear:

Nach drei weißen Kerzen folgte zwar eine weitere, vierte weiße Kerze. Diese stellt mit einem kleinen Kerzenkörper mit Schatten aber keine deutliche Trendfortsetzung dar sondern lediglich eine Phase der Unsicherheit. Ein Fall unter das Wochentief bei 11.887 Punkten würde eine kurzfristige Gegenbewegung starten mit Ziel bis ca. 11.794 Punkten. Deutlich negativ jedoch erst ein Weekly-Close unter 11.794 Punkten.


Tageschart DOW JONES :


Der DOW bewegt sich in Sprüngen aufwärts und bildet hierbei "Stufen" aus. Nach Sprung über die 11.800 konsolidierte der Markt fünf Handelstage und bildete hierbei eine Reihe von kleinen Kerzen aus. Ebenso konnte der DOW nach Break der 11.900er Marke nicht sofort an diese Bewegung anschließen und bildete in den darauffolgenden Tagen zwei hanging man aus. An der 12.000er Marke herrscht nun Unsicherheit und die Marktteilnehmer bekommen Angst vor der eigenen Courage. Insbesondere die letzte Tageskerze vom Freitag drückt Unsicherheit aus. Da jedoch der Aufwärtstrend intakt ist, sich keine klaren Verkaufssignale zeigen sollten Longpositionen noch gehalten werden. Kurzfristig ist mit Gewinnmitnahmen bei Break intraday des Freitagtiefs bei 11.942 mit Ziel 11.887 zu rechnen - kritischer dann ein Break der letzteren Marke in Verbindung mit einem Break der 11.869, da dann auch der Aufwärtstrend im Tageschart in Gefahr gerät. Eine Trendfortsetzung ergibt sich bei Break per Daily-Close über das Top der letzten drei Handelstage bei 12.050/48 Punkten (tweezers top). Ausgehend von den Tagescandles ist keine Richtungsprognose machbar - lediglich die ansteigenden Tiefs und die leichte Entfernung vom Aufwärtstrend sprechen für einen Breakversuch nach oben.


Stundenchart DOW JONES :


Deutlich erkennbar der Widerstand, der sich oberhalb der 12.000er Marke aufgebaut hat. Insbesondere die zwei langen Dochte mit annähernd gleichen Hochs bei ca. 12.050/48 Punkten stellen einen kräftigen Widerstandsbereich dar. Gleichwohl ist der Aufwärtstrend im DOW auch im Stundenchart noch intakt - und erst ein Hourly-Close unter 11.942 würde ein erstes Verkaufssignal mit Ziel 11.887 bis 11.869 darstellen.


Fazit:
Ein klares Verkaufssignal fehlt - sollte jedoch ein solches eintreten - auch im kurzfristigen Stundenchart, ist die Chance auf eine erfolgreiche Shortposition auf Grund der Abfolge von Höchstkursen verbunden mit der Unsicherheit in der letzten Woche vorhanden. Da jedoch die Aufwärtstrends noch intakt sind, sollten Shorttrades enger abgesichert werden - erst ein Bruch der Aufwärtstrends im Stunden- und Tageschart würden vorherige Verkaufssignale bestätigen. Bis dahin sind längerfristige Longpositionen zu halten - und bei einem Break der 12.050 prozyklisch aufzustocken.


Ihr Stefan Salomon


Monatschart DOW JONES :


Monatsanalyse per 30.09.06 zur Übersicht, die Oktober-Kerze wird nicht berücksichtigt:
Der DOW erreichte im September mit einem Monatsschlusskurs bei 11.679 Punkten den historisch höchsten Monthly-Close. Damit unterstreicht der DOW die positiven Aspekte im langfristigen Chartbild. Da auch keinerlei Euphorie im Markt festzustellen ist - es fehlen deutlich lange weiße Kerzen - ist die Chance gegeben, weiter anzusteigen. Grundsätzlich ist daher mit einem positiven, stabilen Markt zu rechnen. Fraglich ist das weitere Aufwärtspotential. Ein gelungener Ausbruch über bisherige Höchstkurse erschließt in der Regel auch deutliches Aufwärtspotential. Im DOW kann zur Kurszielbestimmung u.a. die Spanne zwischen dem bisherigen ATH und der 11.000er Marke nach oben abgetragen werden. Ebenso möglich ist ein "nach oben laufen" entlang der Rückkehrlinie des seit 2004 bestehenden Aufwärtstrendskanal oder des seit Ende 2005 nun konsturierbaren Aufwärtstrendkanals. Welches Szenario hierbei wahrscheinlicher ist kann mangels statistischer Untersuchungen nicht getroffen werden - auch in der Literatur fehlen insbesondere zur Trendanalyse eindeutige statistische Untersuchungen. Ein weiteres Szenario wäre eine Konsolidierungsphase am bisherigen ATH bzw. wäre ein solches Marktverhalten als "normal" zu betrachten. Festzuhalten bleibt, dass der Markt auf Grund der Candlesticks weiter moderat ansteigen sollte und die 12.000er Marke erreichen kann. Ein negatives Szenario würde sich erst bei einem Rückfall per Monthly-Close unter das Septembertief bei 11.323 Punkten einstellen.

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Kontakt:Stefan Salomon - www.candlestick.de

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Anmerkung: Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.