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     1447  0 Kommentare Truthahn-Fest voraus

    Wir nähern uns Thanksgiving - am kommenden Donnerstag, dem 23. November, ist es soweit. Zweifellos ein wichtiger amerikanischer Feiertag, aber für die Finanzmärkte ist der darauf folgende „Black Friday“ von ganz besonderer Bedeutung. Der als offizieller Start in die Weihnachtssaison angesehene Tag ist gewöhnlich einer der geschäftigsten im Einzelhandel. Auch wenn hier meist nicht die höchsten Umsatze erzielt werden, so gilt er doch als zuverlässiger Stimmungsindikator für das folgende Weihnachtsgeschäft.

    In diesem Jahr dürften die Akteure an den Aktienmärkten besonders genau hinschauen – schließlich geht es darum, ob der amerikanische Verbraucher trotz einiger Widrigkeiten weiter in Konsumlaune ist. Und das ist gleichzeitig ein wichtiges Indiz dafür, wie stark die Dämpfung der amerikanischen Konjunktur ausfallen könnte. Und daran hängt die Weltkonjunktur und davon wiederum wird auch die Entwicklung bei den Rohstoffpreisen beeinflusst.

    Die Aktienmärkte laufen diesem Termin mit immer größer werdender bullischer Überdehnung entgegen. Der VIX unterbot gestern die Tiefenrekorde aus Juli und Dezember 2005, die Positionierung in Optionen auf den S&P 500 Index ist im bullischen Extrembereich angekommen. Das Sentiment ist mithin äußerst optimistisch, jedoch bislang ohne Umkehrsignal. Der Quotient aus S&P 500 und VIX z.B. steigt noch, der Trend bei den Index-Optionen weist nach oben.

    Nicht ins bullische Bild passt die durch den TRIN gemessene Marktbreite und die Umsatzverteilung. Immerhin schloss der Index gestern und vorgestern seit längerem mal wieder im bullischen Bereich. Bleibt das so, dann dürfte die seit Monatsanfang festzustellende Distribution im Aktiengeschäft bald von erneuter Akkumulation abgelöst werden.

    Die Aktien-Akteure laufen also dem „Black Friday“ voller Zuversicht entgegen. Gerade weil diese Zuversicht schon so äußergewöhnlich lange anhält, ist Vorsicht angebracht. Die spannende Frage ist nämlich, ob bezogen auf die aktuellen Index-Stände noch genügend Anlage-Willige an der Seitenlinie stehen. Wobei „willig“ jetzt besonders wenig mit „rational“ zu tun hat. Der Druck auf unterinvestierte institutionelle Anleger dürfte enorm sein.

    Am anderen Ende der Finanzmärkte stehen nämlich die Halter von amerikanischen Staatsanleihen. Die Rendite dieses Segments liegt aktuell bezogen auf das Gesamtjahr mit rund 4,7 Prozent im unteren Drittel der Bandbreite zwischen 4,5 Prozent (Februar) und 5,3 Prozent (Mai), während die Aktienmärkte einen Rekord nach dem anderen verzeichnen. Mit dem Abverkauf von TBonds in den vergangenen Tagen scheint aus einer überverkauften Situation heraus etwas Dynamik in das Segment zu kommen. Etappenziel könnte die obere Begrenzung des seit Ende Juni etablierten Abwärtskanals sein; eine mittlere Anstiegsgeschwindigkeit zugrundegelegt wäre das per Anfang Dezember mit rund 4,8 Prozent zu beziffern.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Truthahn-Fest voraus Wir nähern uns Thanksgiving - am kommenden Donnerstag, dem 23. November, ist es soweit. Zweifellos ein wichtiger amerikanischer Feiertag, aber für die Finanzmärkte ist der darauf folgende „Black Friday“ von ganz besonderer Bedeutung. Der als …