Phyrrus-Sieg?
Im Gefolge der Fed-Sitzung machten die weltweiten Aktienbörsen bemerkenswerte Aufwärtssprünge. Die Bullen hatten sich im Vorfeld unter der 50-Tage-Linie aufgestellt, die in einer Situation wie dieser
eine eminent wichtige Scheidelinie zwischen den Marktparteien darstellt. Es gibt dann immer zwei Möglichkeiten: Entweder entbrennt ein zähes Ringen (auf Börsendeutsch Konsolidierung) oder eine der
beiden Marktparteien entscheidet die Situation im Handstreich für sich.
Am Mittwoch-Abend nutzten die Bullen die Gunst der Stunde und siegten. Doch „...es gibt Niederlagen, die Siege sind; und Siege, verhängnisvoller als Niederlagen.“ (Karl Liebknecht ). War das ein Phyrrus-Sieg?
Am Mittwoch-Abend nutzten die Bullen die Gunst der Stunde und siegten. Doch „...es gibt Niederlagen, die Siege sind; und Siege, verhängnisvoller als Niederlagen.“ (Karl Liebknecht ). War das ein Phyrrus-Sieg?
Was war die Botschaft der Fed am Mittwoch Abend? Zwei wesentliche Dinge waren es. Einerseits rückte sie recht verklausuliert ein gutes Stück weit von ihrer früher getroffenen Feststellung
einer robusten amerikanischen Konjunktur ab; andererseits strich sie den Hinweis auf weitere Straffung der Zinspolitik, jetzt ist nur noch von zukünftigen Veränderungen die Rede.
Die Akteure hörten auf den zweiten Teil, weil sie ihn hören wollten. Zuvor hatten sich die Bären in Optionen auf den S&P 500 so extrem wie das seit Jahren nicht mehr positioniert. Mancher Beobachter vergleicht ja die momentane Situation gerne mit dem Mai 2006 – aber das kürzlich erreichte Extrem war bei weitem bärischer.
In dieser Situation lag eine Short-Squeeze in der Luft. Die kleinste bullische Bewegung reichte, um die Bären zum Eindecken ihrer Schieflage zu bewegen und damit das Kursfeuerwerk anzuzünden.
Es hätte auch anders kommen können – wenn nämlich die Akteure auf den ersten Teil der Botschaft der Fed reagiert hätten. Aber wie das so ist – man hört lieber erst einmal auf das, was man hören will, als auf das, was gesagt wurde. Und so wird sich die überhörte Bemerkung eben erst später Gehör verschaffen.
Im Krieg der Marktparteien gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Die erste ist, die Bullen treten den taktischen Rückzug an, es gibt eine Rückkehrbewegung Richtung 50-Tage-Linie. Zwischenzeitlich sammeln sie neue Kraft, um diese Konsolidierung-(Korrektur)-Bewegung dann für sich zu entscheiden. Oder die Bullen halten das eroberte Terrain mit Zähnen und Klauen. Dann müssen sie ständig neue Mittel nachschieben, immer in Gefahr, dass diese irgendwann ausbleiben und sie erschöpft aufgeben müssen. In beiden taktischen Varianten findet übrigens eine Annäherung an die 50-Zage-Linie statt – im ersten Fall durch Abfall der Kurse, im zweiten durch Anstieg dieser Demarkationslinie.
Die Akteure hörten auf den zweiten Teil, weil sie ihn hören wollten. Zuvor hatten sich die Bären in Optionen auf den S&P 500 so extrem wie das seit Jahren nicht mehr positioniert. Mancher Beobachter vergleicht ja die momentane Situation gerne mit dem Mai 2006 – aber das kürzlich erreichte Extrem war bei weitem bärischer.
In dieser Situation lag eine Short-Squeeze in der Luft. Die kleinste bullische Bewegung reichte, um die Bären zum Eindecken ihrer Schieflage zu bewegen und damit das Kursfeuerwerk anzuzünden.
Es hätte auch anders kommen können – wenn nämlich die Akteure auf den ersten Teil der Botschaft der Fed reagiert hätten. Aber wie das so ist – man hört lieber erst einmal auf das, was man hören will, als auf das, was gesagt wurde. Und so wird sich die überhörte Bemerkung eben erst später Gehör verschaffen.
Im Krieg der Marktparteien gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Die erste ist, die Bullen treten den taktischen Rückzug an, es gibt eine Rückkehrbewegung Richtung 50-Tage-Linie. Zwischenzeitlich sammeln sie neue Kraft, um diese Konsolidierung-(Korrektur)-Bewegung dann für sich zu entscheiden. Oder die Bullen halten das eroberte Terrain mit Zähnen und Klauen. Dann müssen sie ständig neue Mittel nachschieben, immer in Gefahr, dass diese irgendwann ausbleiben und sie erschöpft aufgeben müssen. In beiden taktischen Varianten findet übrigens eine Annäherung an die 50-Zage-Linie statt – im ersten Fall durch Abfall der Kurse, im zweiten durch Anstieg dieser Demarkationslinie.
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