Yen vs. US-Dollar

Dynamik bahnt sich an!

Das Währungsverhältnis USD/Yen stand im letzten Jahr des öfteren im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Hintergrund waren die im Yen ihren Ursprung findenden Carry Trades, die eine Kreditaufnahme im japanischen Niedrigzinsland ermöglichten und gleichzeitig in den vermeintlich besser verzinsten US-Aktienmarkt gesteckt wurden. Doch mehr und mehr wachen die Carry Trader auf. Kein Wunder, wenn man sich die derzeitige, negative Realverzinsung auf US-Dollarbasis verinnerlicht. Der Chartverlauf jedenfalls deutet in den kommenden Jahren auf einen anhaltenden und langfristigen Umschwung hin.

Langfristige Betrachtung pro Yen

Für die folgende charttechnische Analyse invertieren wir kurzerhand die übliche Betrachtungsweise USD/Yen, so dass Yen gegen den US-Dollar steht, denn nicht der US-Dollar tendiert zur Stärke, sondern der Yen will aus dieser Perspektive aufwärts. Ein Blick auf den Chart seit Anfang der 70er verdeutlicht recht schnell warum. Das große Bild im Yen befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend, der Mitte der 90er Jahre zu einem Hoch von 1,23 USD führte. Seither bildete sich eine entsprechend proportionale Dreiecksformation aus. Dreiecke sind i.d.R. trendbestätigende Formationen, die nach durchstandener Korrekturausbildung in Richtung des vorherrschenden Trends weiter verlaufen.

In diesem Jahr bis an die Parität?

Das langfristige Chartbild impliziert damit für die nächsten Jahre wieder einen stärker werdenden Yen bzw. weiter schwachen US-Dollar. Und mit dem jüngsten Anstieg über den obere Dreieckslinie (9) bei 0,92 USD scheint ein erstes, signifikantes Kaufsignal gesetzt worden zu sein. Denn damit wurde die obere Dreieckslinie durchbrochen. Bis Jahresende hat der Yen nun weiteres Potenzial bis an die horizontale Widerstandsmarke von 0,983 USD (10) bzw. bis an die Paritätsgrenze von 1,00 USD. Nach dieser Kletterparty könnten die jüngsten Aufwärtsambitionen durch eine neuerliche Konsolidierung gebremst werden, ehe sich der Trend über die nächsten Jahre bis an das alte Allzeithoch bei 1,23 USD (11) heran trauen sollte.



Fazit

Das langfristige charttechnische Bild steht klar auf Seiten eines wieder erstarkten Yen. Und durch den jüngst durchbrochene Dreiecksformation bahnen sich weitere Kursgewinne bis an die Barrieren von 0,98 bzw. 1,00 USD an. Investoren sollten diesen mittel- bis langfristigen Ausblick nutzen und entsprechend beginnen von US-Dollar basierten Märkten in Yen-Investments umzuschichten. Spekulanten können den jüngsten Ausbruch auch als Einstiegsgelegenheit nutzen und auf einen weiter steigenden Yen, respektive fallenden Dollar setzen (z.B. mit dem USD/JPY Put-Optionsschein der Deutschen Bank, WKN: DB06V7). Wie immer darf bei beim Spekulieren ein Stopp zur Risikobegrenzung nicht fehlen.