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    Applied Materials  369  0 Kommentare Schwache Perspektive

    legte gestern nach Börsenschluss in den USA ein schlechteres Ergebnis vor, als es der Markt erwartet hatte 236813. Im schlechtesten Jahr der Geschichte der Halbleiter-Industrie zieren sich die Hersteller, neue Produktionsanlagen zu beschaffen. Solche Investitionen wollen wohl überlegt sein, kostet doch eine komplette moderne Fertigungslinie heute bis zu 3 Mrd. Dollar.

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    Darüber hinaus geht es aktuell in den meisten Fällen nicht einfach um die Frage, mit neuen Anlagen graduell mehr oder kostengünstiger zu produzieren. Die Chip-Fertigung steht vor mehreren technologischen Sprüngen. Einerseits findet jetzt der Übergang zu Wafern mit größeren Durchmessern statt. Die Siliziumscheiben hatten früher einen Durchmesser von 200 mm. Mit den neuen 300 mm großen Wafern können mehr als zweieinhalb mal so viele Chips in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Deren Herstellung ist das zwar pro Stück um etwa 30 Prozent günstiger, allerdings auch nur dann, wenn die Anlagen voll ausgelastet sind. Andererseits sinken die Strukturbreiten jetzt auf 130 Nanometer. Dadurch werden die Chips entweder kleiner, was den Ausstoß nochmals steigert, oder es lassen sich nun komplexere Chips herstellen, die noch dazu schneller arbeiten und weniger Strom verbrauchen.

    Die Investitionsentscheidung ist also in diesem Zyklus besonders schwierig, zumal die Aussichten auf den Endmärkten für Halbleiter zurzeit je nach Lesart noch ungewiss oder schwach sind. So sagt die Semiconductor Industry Association (SIA) voraus, dass die Chip-Märkte weltweit im nächsten Jahr nach einem schwachen Start erst im zweiten Halbjahr um insgesamt 6 Prozent zulegen, nachdem sie im laufenden Jahr um 31 Prozent schrumpfen 235218. Dementsprechend zurückhaltend werden die Aussichten der Equipment-Branche für 2002 beurteilt. IC Insights geht von einem abermaligen Rückgang um 25 Prozent aus, nachdem für 2001 eine Schrumpfung von über 30 Prozent erwartet wird 236146.

    In diesem Umfeld äußert sich der weltweit größte Anbieter Applied Materials zurückhaltend. Man warnt für das laufende Quartal vor der Möglichkeit eines Verlustes und sieht die Erlöse um bis zu 20 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf Werte um 1 Mrd. Dollar fallen.

    Applied sah im abgelaufenen Quartal den Auftragseingang quartalssequentiell um 9 Prozent auf 1,10 Mrd. Dollar fallen. Die Abwärtsdynamik scheint sich aber zu verlangsamen. Im Zeitraum Mai bis Juni gingen die neuen Orders um 11 Prozent zurück.

    Unternehmenschef Morgan sieht zwar kapitalstarke Unternehmen wie Intel nach wie vor im Plan bei der Abarbeitung ihrer Investitionsbudgets. Andere aber würden die Einführung neuer Technologien so lange wie möglich herauszögern. Nur 4 Prozent der weltweiten Halbleiterproduzenten könnten aktuell Chips mit 130 Nanometer breiten Strukturen fertigen.

    AMAT hat 36 Prozent der Quartalserlöse in Nordamerika erzielt, Südostasien und China konnten auf 22 Prozent zulegen, Japan kommt auf 14 Prozent und Korea hat ebenso wie Europa mit 6 Prozent zum Umsatz beigetragen.

    „Die Aussicht auf einen möglichen Verlust im laufenden Quartal ist besonders bezeichnend, “ sagt James Covello von Goldman Sachs. „Ein solcher Ausblick wird wahrscheinlich schwer auf der Halbleiterindustrie lasten und Hoffnungen vermindern, dass sich die Umsätze der Auf-und-Ab-Industrie stabilisiert haben könnten. Die Bedingungen bleiben wirklich schwierig. Die Aktienmärkte wollen glauben, dass alles gut wird, aber das ist gerade nicht Realität.“

    Die AMAT-Aktie notiert vorbörslich bei 38,40 Dollar. Das ist fast 6 Prozent unter dem gestrigen Schlusskurs.


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    Verfasst von Klaus Singer
    Applied Materials Schwache Perspektive legte gestern nach Börsenschluss in den USA ein schlechteres Ergebnis vor, als es der Markt erwartet hatte 236813. Im schlechtesten Jahr der Geschichte der Halbleiter-Industrie zieren sich die Hersteller, neue Produktionsanlagen zu beschaffen. …

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