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    HypoVereinsbank  1183  0 Kommentare Die nächste Runde steht an

    Die Bayerische HypoVereinsbank hat letzte Woche zur 131. ordentlichen Hauptversammlung (HV) den Hauptaktionär UniCredit sowie die verbliebenen Minderheitsaktionäre geladen. Ginge es nach dem Hauptaktionär sowie dem Vorstand der HVB, soll es die letzte öffentliche HV werden. Doch dagegen und gegen die Willkür, mit der die Mutter in den letzten zwei Jahren zu Werke ging, ist weiterer Widerstand der Minderheitsaktionäre vorprogrammiert – zu Recht, wie jüngste Richtersprüche verlauten ließen.

    Die Tagesordnung

    In der 196 Seiten (!) starken Einladung zur HV liest man neben den üblichen Punkten, wie „1. Abstimmung über den Jahresbeschluss“, „2. Verwendung des Bilanzgewinns“, „3./4. Entlastung des Vorstands plus Aufsichtsrats“, „5. dem Aktienrückkaufprogramm“, „6./7. Neuwahl des Aufsichtsrats und Wahl des Abschlussprüfers“, auch den Punkt 8 „Bestätigung der Beschlüsse der außerordentlichen Hauptversammlung vom 25.10.2006 über den Verkauf und die Übertragung des Geschäfts der HVB AG in Österreich, im östlichen Zentraleuropa (außer Deutschland und Italien) und in Osteuropa an die UniCredit bzw. deren Tochtergesellschaften“. Und darüber hinaus „9. Beschlussfassung über die Zustimmung zum Business Combination Agreement (BCA)“.

    Back to the Future...

    Mit Punkt 8 will sich die Bank das Abstimmungsergebnis im Nachhinein absegnen lassen. Grund hierfür waren die vor Gericht festgestellten Formfehler. Wie Sie bereits aus unserer damaligen Startanalyse wissen, hat die UniCredit die HVB für gut 20 Mrd. Euro gekauft und danach „umgebaut“, wobei die meisten Kläger eher das Wort „ausschlachten“ an dieser Stelle bevorzugen. Dem folgte vor einem Jahr der Zwangsausschluss der Minderheitsaktionäre gegen eine Abfindung von 38,26 Euro, die wir aufgrund der „verschenkten“ Assets als definitiv zu niedrig begutachteten. Die Aufnahme des Tagesordnungspunkts 9 wurde nun von einem der größeren Minderheitsaktionäre erwirkt, die wohl – so hat es den Anschein beim Lesen der HV-Einladung – der HVB-Führung deutlich zu schaffen macht. Denn die uns vorliegende Antragsbegründung zu Punkt 9 fehlt völlig in der 196 Seiten starken Einladung. Inhalt dieser Begründung war das seit 2005 heimlich beschlossene Business Combination Agreement (BCA), welches Anfang 2008 vom Landgericht München (LGM) als verdeckter Beherrschungsvertrag offen gelegt wurde. Damit steht die HVB faktisch seither unter einer unzulässigen Beherrschung und Benachteiligung der Minderheitsaktionäre.

    Was tun als Aktionär?

    Deshalb auch die Eile der neuen Mutter mit dem bevorstehenden Herausdrängen der Minderheitsaktionäre. Jeder Tag kostet effektiv Geld im Beherrschungsvertrag, denn die Ansprüche der benachteiligten Aktionäre werden mit dem Beginn des BCA’s verzinst. Damit haben die Minderheitsaktionäre evtl. am 29./30. Juli letztmalig die Gelegenheit, die ihnen zum BCA zustehenden Abfindungsansprüche durchzusetzen. Wohl aus diesem Grund wurde die Begründung zu Punkt 9 gar nicht erst gedruckt – Verschleierungstaktiererei? Entsprechend sollten Sie, sofern Sie von Ihrem Stimmrecht vor Ort gebrauch machen, jedenfalls für den Tagesordnungspunkt 9 Stimmen und gegen die Punkte 3, 4 und 8!

    Fazit

    In der nächsten und wohl letzten öffentlichen Runde „David gegen Goliath“ heißt es, der UniCredit geschlossen entgegen zu treten, um weitere Abfindungsansprüche zu sichern. Wir empfehlen allen Aktionären daher, Ihr Stimmrecht entsprechend auszuüben. Minderheitsaktionäre, die nicht selbst vor Ort sein können, werden wir in der nächsten Ausgabe gesinnte Vertreter benennen, die ihr Stimmrecht auf der HV zum Schutz ihrer Ansprüche und nicht zuletzt gegen die Willkür Goliaths durchsetzen werden. Auch auf jetzigem Niveau um die Marke von 40 Euro halten wir die Aktien der HVB weiterhin für Anleger mit langem Atem für kaufenswert! Den „Fair Value“ sehen wir derzeit rund 20 bis 30 % oberhalb des aktuellen Kurstandes.

    Verfasst von 2Performaxx
    HypoVereinsbank Die nächste Runde steht an Die Bayerische HypoVereinsbank hat letzte Woche zur 131. ordentlichen Hauptversammlung (HV) den Hauptaktionär UniCredit sowie die verbliebenen Minderheitsaktionäre geladen. Ginge es nach dem Hauptaktionär sowie dem Vorstand der HVB, soll es die …