checkAd

     1194  0 Kommentare Smart Investor Weekly 27/2008 Bombe im Banken-Sektor - Was macht die EZB?

    Natürlich steht dabei unsere Titelgeschichte „Bombe im Banken-Sektor“ im Vordergrund. Die Fragen gehen beispielsweise dahin, welche Bank denn nun am meisten von den beschriebenen Entwicklungen betroffen und wo eventuell sogar mit einer Pleite zu rechnen sein wird. Hier zu folgendes: im Hauptartikel auf S. 10 finden Sie in Graphik 6 die Eigenkapitalquote einiger ausgewählter Institute. Wenn eine Bank in die Bredouille kommen wird, dann sicherlich eine derjenigen mit den niedrigsten EK-Quoten. Davon abgesehen: Eine Pleite einer solch großen Bank wird man natürlich nicht zulassen. Vielmehr wird diese Bank dann durch den Staat aufgekauft, man nennt dies Bail-out. Dies jedoch wird ein weiterer Treiber für die atemberaubende Inflation sein, welche wir für die kommenden Jahre prognostizieren. Dazu dann aber mehr im nächsten Heft 8/2008, in welchem dann Inflation das Titelthema sein wird.

    Trichet und die Zinsen
    Das Thema Inflation treibt derzeit ja auch die Notenbanker von der EZB um. Es gilt inzwischen als ausgemachte Sache, dass Herr Trichet in zwei Tagen eine Anhebung des europäischen Leitzinsens von 4,00 auf 4,25% verkünden wird. Natürlich weiß ich nicht, was die EZB am Donnerstag tun wird. Aber ich weiß eines: wenn sie die Zinsen anheben wird, dann dürfte sie diesen Schritt erstens ziemlich bereuen und zweitens vermutlich sehr schnell wieder rückgängig machen bzw. sogar die Zinsen während der nächsten Monate gemäß dem amerikanischen „Vorbild“ senken (mehr dazu finden Sie auch im „Großen Bild“ im aktuellen Heft). Warum? Weil die demnächst offensichtlich werdenden Turbulenzen und Schieflagen im Bankensektor die EZB dazu zwingen werden. Ach, ich vergaß: Die EZB ist ja nur der Geldwertstabilität verpflichtet. Na, dann passen Sie mal auf, wie sehr sich Notenbanken um ihren eigentlichen Auftrag herumdrücken können, wenn Feuer im Dachstuhl ist.

    Schlesinger’s Vermächtnis
    Übrigens: es wäre nicht das erste Mal, dass eine Notenbank einen Zinsschritt wieder zurücknimmt. Denken wir an das Jahr 1992, als der damalige Chef der Deutschen Bundesbank Helmut Schlesinger die Zinsen anhob, damit eigentlich nur Kopfschütteln bei den Marktteilnehmern verursachte, und zudem einen Kurssturz an den Märkten auslöste. Etwas ähnliches könnte auch nun wieder geschehen. Aber was passiert, wenn die Zinsen am Donnerstag wider Erwarten doch nicht angehoben werden? Dann wäre aus unserer Sicht sogar mit einer heftigen Gegenbewegung nach oben zu rechnen. Aber Vorsicht! Die Aktienmärkte würden sich dann allenfalls eine Aufwärtskorrektur nach etwa 1.000 Abwärtspunkten seit Mitte Mai gönnen. Mehr auch nicht. Denn die Baisse geht weiter und gemäß den von uns beobachteten Zyklen dürfte sie erst im Oktober ihr Ende finden.



    Apropos Oktober
    Anfang November findet die Wahl des US-Präsidenten statt. Wie wir im aktuellen Heft aufzeigen, sollte man auch diesbezüglich mit Überraschungen rechnen. Der momentane Favorit Barack Obama könnte vielleicht doch nicht der nächste US-Präsident werden. In jedem Falle dürfte in den nächsten Wochen noch viel Unruhe an den Märkten herrschen, und insbesondere im Oktober dürfte es drunter und drüber gehen.

    Musterdepot
    Wir fühlen uns gut positioniert und wie man an unserer Performance sehen kann, zu recht. Während der DAX in den letzten vier Wochen über 6% abgegeben hat, legte das Musterdepot um 2,5% zu. Es hat sich offensichtlich gelohnt, dass wir uns früh genug Gedanken gemacht und uns versichert haben. Seit Jahresanfang ist der Unterschied noch eklatanter. DAX minus 20%, Musterdepot plus 10%. Das soll uns mal jemand nachmachen! Vor diesem Hintergrund wollen wir auch nichts an unserer Positionierung ändern.

    Fazit
    Der DAX wird heute 20 Jahre alt. Glückwunsch! Dennoch dürfte ihm dieses Jubiläum derzeit nicht viel bringen. Die Baisse wird weitergehen. Klar, es kann für ein paar Tage mal eine heftige Gegenbewegung starten, aber das war’s dann auch schon. Wir bleiben weiterhin vorsichtig. Die Bombe, die wir im Banken-Sektor vermuten wird noch platzen. Und erst dann können wir über ein Ende der Baisse sprechen.

    Ralf Flierl

    Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
    Eine mit “*“ gekennzeichnete Aktie wird zum Zeitpunkt der Erscheinung dieser Publikation von mindestens einem Mitarbeiter der Redaktion gehalten.

    Ein kostenloses zweimonatiges Kennenlern-Abo des Magazins Smart Investor kann unter www.smartinvestor.de/abo angefordert werden.

    Das aktuelle Inhaltsverzeichnis des Smart Investor Magazins ist unter http://www.smartinvestor.de/news/inhalt/index.hbs einzusehen. Sollten Sie den eMail-Versand abbestellen wollen, so benutzen Sie bitte den Abmelde-Link unter dem Newsletter bzw. schicken uns eine eMail mit dem Betreff "Abbestellen des SIW" an info@smartinvestor.de.

    Die Charts wurden erstellt mit TradeSignal von www.tradesignal.de und Tai-Pan von Lenz+Partner. Diese Rubrik erscheint jeden Dienstagnachmittag.



    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 27/2008 Bombe im Banken-Sektor - Was macht die EZB? Natürlich steht dabei unsere Titelgeschichte „Bombe im Banken-Sektor“ im Vordergrund. Die Fragen gehen beispielsweise dahin, welche Bank denn nun am meisten von den beschriebenen Entwicklungen betroffen und wo eventuell sogar mit einer Pleite …