Rohöl

Gustav legt los und treibt Preise

Jetzt wird es Ernst. Nach der Massenflucht der Küstenbewohner von Louisiana – verursacht durch Hurrikan „Gustav“ – wird seine Ankunft auf Land für Montagvormittag (Ortszeit) erwartet. Dann soll er eine Stärke der Kategorie 2 oder 3 haben. Besonders gefährdet scheinen derzeit die Ölplattformen von Royal Dutch Shell, Murphy Oil, Eni und BP zu sein. Außerdem könnte bei einer Beschädigung des Louisiana Offshore Oil Port (LOOP) eine Tageskapazität von einer Mio. Barrel ausfallen. Am LOOP liefern Tanker importiertes Rohöl ab. Insgesamt landet hier rund zehn Prozent aller US-Ölimporte.

Die meisten der im Golf von Mexiko ansässigen Ölfirmen haben ihre Öl- und Gasförderung mittlerweile eingestellt. Außerdem wurden einige Raffinerien in New Orleans geschlossen. Betroffen davon sind zum Beispiel die Anlagen von Valero Energy, ConocoPhillips, Marathon Oil und Exxon Mobil. Besonders wichtig: Etwaige Zerstörungen könnten auch nach dem Hurrikan zu längeren Versorgungsengpässen führen. Aber auch im Falle eines glimpflichen Überstehens dürfte es einige Tage dauern, bis die Auslastung wieder das Niveau vor „Gustav“ wiedererreicht hat. Bereits am Samstag ging zahlreichen Tankstellen in New Orleans, Baton Rouge, Lafayette und Lake Charles der Sprit aus. Bei großen Schäden dürfte sich das Versorgungsproblem auf weitere Regionen ausdehnen.

Erdgas überrascht mit Kursschwäche

Am Montagvormittag zogen die Ölpreise im Zuge der jüngsten Entwicklung weiter an. So stieg der Oktober-Future auf WTI um 1,43 auf 116,89 Dollar an, während sich derselbe Kontrakt auf Brent um 1,40 auf 115,45 Dollar verteuerte. Überraschend entwickelte sich dagegen der nächstfällige Future auf Erdgas. Er fiel nämlich um 0,113 auf 7,83 Dollar und zeitweise sogar auf sein Jahrestief bei 7,722 Dollar.

Die Rohstoffe im Überblick:
Brent Crude Oil