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    Vor den Cisco-Zahlen  418  0 Kommentare Hoffen auf Besänftigung

    Der heutige Quartalsbericht von könnte die Anleger in den USA – und damit natürlich auch anderswo - wieder etwas besänftigen, die in den vergangenen Tagen vom „financial engeneering“ der Enrons & Co. umgetrieben worden sind. Außerdem wird er Auskunft geben über den Zustand der Netzwerkbranche und damit auch über das Geschehen an der Technologiefront.

    Was die Cisco-Zahlen selbst angeht, werden mehrheitlich keine negativen Überraschungen erwartet 255812 und Cisco ist auch nicht bekannt dafür, die Anleger und Analysten ins offene Messer rennen zu lassen. So gibt man denn auch dramaturgisch geschickt heute vorbörslich bekannt, dass man die Erwartungen übertreffen werde. Der Auftragseingang im Berichtszeitraum liege mit 3,9 Mrd. Dollar über den Erwartungen von 3,75 Mrd. Dollar.

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    In einem Gespräch mit dem Informationsdienst TheStreet äußert sich Alex Henderson von Salomon Smith Barney optimistisch. Sein Rating lautet „strong buy“ mit Kursziel 25 Dollar, was aber noch nicht das Ende sei, eher so eine Art Zwischenstation. Wie die meisten anderen Beobachter auch geht er von einer rund 3-prozentigen Erlössteigerung aus. Auch hinsichtlich der Gewinnschätzung liegt er „offiziell“ mit 5 Cent je Aktie auf dem Mittelwert der Vorhersagen. Insgeheim rechnet er aber mit 6 Cent.

    Henderson verteidigt vehement die Berichterstattung in Proforma-Zahlen 254762. Bei Cisco ist die Diskrepanz zu den Zahlen nach US-GAAP besonders gravierend. Während das Netzwerk-Unternehmen nämlich nach US-GAAP in den ersten drei Quartalen 3,0 Mrd. Dollar Verlust anhäufte, konnte es mit „Proforma“-Erträgen von insgesamt 0,7 Mrd. Dollar stets die Erwartungen der Analysten erfüllen oder sogar schlagen.

    Die Argumente, die der Analyst ins Felde führt, sind jedoch eher Cisco-spezifisch. Das Unternehmen buche sehr konservativ, heißt es. So würden z.B. Abschreibungen auf Lagerwerte in Höhe von rund 2 Mrd. Dollar ausgewiesen, aber genau Rechenschaft abgelegt, was mit diesen Werten anschließend geschieht. Etwaige Sondererträge durch Rückführung in die Wertschöpfungskette würden separat ausgewiesen und nicht wie bei vielen anderen dazu benutzt, operative Profite zu generieren.

    Was Akquisitionen betrifft, so hätte Cisco sie in der Vergangenheit fast ausschließlich nach der „Purchase“-Methode gebucht. Insofern entspricht die Handhabung bereits weitgehend der jetzt durch neue Buchungsvorschriften erfolgten Abkehr vom „Pooling of Interest“. Die Akquisitionspolitik von Cisco sei darüber hinaus auch nicht mit derjenigen von zu vergleichen. Während die ins Enron-Gerede gekommene Tyco den Konglomerats-Gedanken verfolge, habe der Netzwerksspezialist überwiegend junge Unternehmen im Vor-Umsatz-Stadium gekauft und deren Produkte in das Unternehmen integriert.

    Das Einzige, über das man nach Hendersons Meinung streiten kann, ist die Buchung von Aktienoptionen. Dies sei jedoch bezogen auf das gesamte Zahlenwerk bei Cisco eher eine Kleinigkeit. Für den Technologiesektor insgesamt stelle dies jedoch eine wichtige Problemstellung dar, auch das habe der Fall Enron noch einmal deutlich gemacht.

    Henderson vermutet, wie viele seiner Kollegen auch, dass Cisco-Chef John Chambers heute nach Börsenschluss einen Ausblick geben könnte, der für das laufende Quartal ein leichtes Umsatzwachstum im unteren einstelligen Prozent-Bereich, sowie sich leicht verbessernde Bruttomargen und Betriebsgewinne umfasst.

    Den Komplex, Cisco hätte Unternehmen zu überhöhten Preisen gekauft, wischt Henderson mit der Bemerkung weg, damals seien eben inflationierte Werte mit inflationierten Aktien bezahlt worden. Unter dem Strich gleiche sich das aus. Niemand kümmere sich heute darum, was vor zwei Jahren war. Heute zahle Cisco angemessene bis günstige Preise, wenn Unternehmen gekauft würden.

    Wichtiger seien die sogenannten aufgeschobenen Umsätze, praktisch das Gegenstück zu den zuletzt nicht unbedeutenden Rücklieferungen von bereits als Umsatz verbuchter Ware. Sie könnten im Berichtsquartal bis auf 300 Mio. Dollar zugelegt haben und gäben einen Hinweis auf zukünftig zu erwartende Wachstumsraten. So könnte der Erlöszuwachs unter Einbeziehung dieser Position im vergangenen Quartal durchaus an die 10 Prozent heranreichen, während regulär nur 3 Prozent erwartet würden.

    Ciscos Zahlen werden nach Überzeugung von Henderson dazu beitragen, dass der Markt wieder ein sichereres Gefühl dafür bekommt, wie die Aussichten der Technologie-Titel in diesem Jahr sein werden. Sie seien weniger schlecht, als aktuell angenommen werde, dessen ist sich der Analyst sicher. Und natürlich dürfe Cisco in keinem Technologie-Portfolio fehlen.


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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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