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    Smart Investor Weekly 45/2008  1741  0 Kommentare US-Wahl – Über peinliche Telefonate und ominöse Verplapperer

    Peinlichkeiten
    In den Umfragen und Vorwahlen führt ganz klar Barack Obama, und zwar – verglichen mit früheren Wahlen – haushoch. Dabei machen es ihm seine Gegenspieler wirklich nicht schwer. So zeigen sich der republikanische Präsidentschaftsanwärter und seine Stellvertreterin immer wieder in peinlichen Situationen, und die Presse schlachtet dies genüsslich aus. Schon an letzterem Punkt zeigt sich, dass Obama der „gewollte“ Präsident ist. Beispiel: Kürzlich wählte McCain bei einer gemeinsamen Presseveranstaltung mit Obama einen falschen Abgang von der Tribüne. Als er es bemerkte, zog er eine Grimasse, während er tollpatschig hinter dem souverän schreitenden Obama hertrottete. Als ich dieses Bild gesehen habe, welches um die ganze Welt ging, war mir klar: McCain kann nicht gewählt werden. Und dann noch Sarah Palin, die wirklich keine Peinlichkeit auslässt, um sich zum Gespött der Menschen zu machen. Wie jüngst erst als ein kanadischer Radio-Moderator sich am Telefon als Nicolas Sarkozy ausgab und Sie in ein Gespräch über sein Liebesleben mit Carla Bruni, einen Pornofilm mit dem Titel „Nailin’ Palin“ und ihre Ambitionen amerikanische Präsidentin zu werden sprach. Dass Palin danach überhaupt noch Vize-Kandidatin blieb, kann eigentlich nur noch damit begründet werden, dass die Zeit bis zur Wahl sehr kurz ist. Ansonsten hätte man diese Frau in hohem Bogen aus ihrer Position entfernen müssen.

    Ein gemachter Präsident?
    Im Juli, nachdem Obama als Kandidat der Demokraten feststand, brachten wir im Smart Investor einen Artikel, in welchem wir die Meinung äußerten, dass Barack Obama zuletzt vielleicht noch zu Fall gebracht werden würde. So vermuteten wir, dass Obama in der Bevölkerung zum Schluss hin schlechte Karten haben könnte, einerseits weil er schwarz und damit einem gehörigen Anteil der US-Bevölkerung nicht ganz geheuer ist, und weiterhin weil er für viele Amerikaner aufgrund seines Namens Assoziationen mit den größten Feinden der USA wecken könnte. Er heißt nämlich mit vollem Namen Barack Hussein Obama. Hussein erinnert an Saddam Hussein und Obama erinnert an Osama bin Laden. Weiterhin argumentierten wir damit, dass er mit seinen „Change“-Ambitionen dem „Establishment“ ein Dorn im Auge sein müsste. Da wir jedoch keine Scheuklappen aufhaben und auch unsere eigenen Prognosen kritisch hinterfragen, haben wir in der Zwischenzeit zwei amerikanische Autoren mit Blick hinter die Kulissen zu diesem Thema interviewt, die genau das Gegenteil von unserer Ursprungsthese behaupteten, Bill Engdahl in Heft SI 9/2008 auf S. 29 und Webster Tarpley im aktuellen Heft. Beide gehen davon aus, dass Obama sehr wohl der Mann des Establishments ist, allerdings eben auf eine versteckte Art und Weise, die sich erst im Laufe seiner Präsidentschaft offenbaren würde. Mit „Establishment“ ist ein elitärer Personenkreis gemeint, der einen zukünftigen Präsidenten sozusagen entwickelt bzw. macht („Manchurian Candidate“). Im Falle Obama wären dies in erster Linie Leute wie Zbigniew Brzezinski und George Soros. Mehr dazu in den beiden Interviews.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 45/2008 US-Wahl – Über peinliche Telefonate und ominöse Verplapperer Peinlichkeiten In den Umfragen und Vorwahlen führt ganz klar Barack Obama, und zwar – verglichen mit früheren Wahlen – haushoch. Dabei machen es ihm seine Gegenspieler wirklich nicht schwer. So zeigen sich der republikanische …