WTI-Rohöl markiert 22-Monatstief

Der gestrige Handelstag verlief in ausgesprochen ruhigen Bahnen. So bewegte sich der Dezember-Future auf WTI in einer Tradingrange von lediglich 2.02 Dollar. Dennoch wurde aufgrund der etwas schwächeren Tendenz mit 54,39 Dollar ein neues 22-Monatstief markiert. Die Ausdehnung der Wirtschaftskrise auf China und andere OECD-Länder hat die Sorge um die künftige, globale Ölnachfrage weiter verstärkt. Vor allem die negative Entwicklung des Autosektors in den USA und Europa drückt auf die Stimmung der Rohölhändler. Dies lässt sich besonders gut am nächstfälligen Future auf Benzin (RBOB) ablesen, der am gestrigen Dienstag mit 1,1368 Dollar pro Gallone auf dem tiefsten Stand seit der Einführung des Kontrakts im Oktober 2005 schloss. Der Absatzeinbruch von Fahrzeugen mit hohem Benzinverbrauch und der Zwang zum Sparen, der für die US-Amerikaner eine völlig neue Erfahrung darstellt, dürfte für den Preiseinbruch bei Benzin in den vergangenen Monaten maßgeblich verantwortlich gewesen sein. Während der Dezember-Future auf RBOB seit seinem Sommerhoch 68 Prozent verloren hat, fiel der Dezember-Future auf WTI im gleichen Zeitraum um „lediglich“ 63 Prozent zurück.

Warten auf die US-Lagerdaten

Am Mittwochvormittag präsentierte sich der Dezember-Future auf WTI leicht erholt. Der Kontrakt verteuerte sich bis gegen 7.45 Uhr (MEZ) um 0,14 auf 54,53 Dollar. Beim nächstfälligen Benzin-Future (RBOB) war ein leichtes Minus von 0,0005 auf 1,1363 Dollar zu verzeichnen. Am heutigen Nachmittag könnte die Veröffentlichung der Lagerbestände vom 14. November zu markanten Kursreaktionen bei Rohöl und Benzin führen. Laut einer Umfrage unter 12 Analysten könnten die US-Lagerreserven um eine Million Barrel angewachsen sein. Sollte diese Zahl höher ausfallen, ist mit einer verstärkten Abwärtsbewegung zu rechnen, während hingegen ein geringeres Plus dem Rohöl zu einer Kurserholung verhelfen dürfte.

Die Rohstoffe im Überblick:
Brent Crude Oil