checkAd

    Rohöl  4601  0 Kommentare Massiver Stimmungswechsel bei Großspekulanten

    Für den Ölpreis verlief die abgelaufene Börsenwoche angesichts eines Wochenminus von 13,7 Prozent niederschmetternd. Selbst die neuerliche Kürzung der Förderquoten in der OPEC konnte daran nichts ändern. Der jüngste COT-Report (Commitments of Traders) der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), der am Freitagabend veröffentlicht worden ist, lieferte einige interessante Aspekte zur gegenwärtigen Marktstimmung. Trotz der bevorstehenden Fälligkeit des Januar-Futures auf WTI fiel die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) nur um 1.120 auf 1,167 Millionen Futures zurück. Doch viel interessanter stellte sich die Marktstruktur der Großinvestoren (Non-Commercials) dar. Dort vollzog sich nämlich ein massiver Stimmungswechsel. Nachdem in der Vorwoche zwischen der Long- und der Short-Seite ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis geherrscht hat, nahm der Optimismus dieser Marktteilnehmer markant zu. So stieg die Zahl der Long-Futures um 13.421 Kontrakte, während auf der Short-Seite ein Rückgang um 39.892 registriert worden ist. Das Ergebnis lautete: 205.840 (Long) zu 141.720 (Short). Damit übertrifft der Optimismus den Pessimismus mittlerweile wieder um den Faktor 1,45. In der Vergangenheit war dies allerdings keine Garantie für Gewinne.

    Bei den Profis aus der Ölbranche (Commercials) ergab sich zudem ein völlig gegensätzliches Bild. Dort entwickelte sich in der Zeit vom 9. bis 16. Dezember auf der Short-Seite ein leichtes Übergewicht. So waren mit 566.896 Futures 17.726 Kontrakte weniger long positioniert, während die Shorties ihr Short-Engagement um 30.052 auf 627.663 Futures erhöht hatten. Dort überwiegt der Pessimismus den Optimismus um den Faktor 1,11. Da bei den Commercials weniger der Spekulationsgedanke, sondern vielmehr die Absicherung von Preisrisiken im Vordergrund steht, achten Rohstoff-Investoren vor allem auf die Aktivitäten der Großspekulanten. In der Vergangenheit ließen sich deren Strategien jedoch in erster Linie als Kontraindikator verwerten, da ihre mehrheitliche Marktmeinung meist nicht eintrat. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau erscheint uns das Eingehen von Short-Positionen relativ riskant zu sein, obwohl der Abwärtstrend weiterhin intakt ist. Grundsätzlich drängt sich beim Rohöl aufgrund der sehr starken Contango-Situation und dem damit verbundenen systematischen Verlustrisikos kein Engagement auf.



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Jörg Bernhard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
    Mehr anzeigen

    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
    Rohöl Massiver Stimmungswechsel bei Großspekulanten Für den Ölpreis verlief die abgelaufene Börsenwoche angesichts eines Wochenminus von 13,7 Prozent niederschmetternd. Selbst die neuerliche Kürzung der Förderquoten in der OPEC konnte daran nichts ändern. Der jüngste COT-Report (Commitments of …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer