Vorschau 2009 – der fundamentale Rahmen - Seite 2
Die Kreditverknappung der Banken hält aber an, so dass von hier aus weiterhin eine stark kontrahierende Wirkung auf die Realwirtschaft ausgeht. Daher werden jetzt umfangreiche staatliche Anreizprogramme aufgelegt. In den USA z.B. ist vom neuen Präsidenten Obama beabsichtigt, bis zu einer Billion Dollar (rund 7 Prozent des BIP) auszugeben. China will prozentual deutlich mehr investieren, v.a. in Infrastrukturmaßnahmen.
Dies alles erhöht die Staatsverschuldung, wobei die Übernahme von Schulden des Privatsektors durch Kauf entsprechender Assets nur temporäre Wirkung hätte, wenn es gelingt, diese zu einem späteren Zeitpunkt ohne Verlust zu veräußern. Steuersenkungen und höhere staatliche Ausgaben verschlechtern die Finanzstruktur aber auf jeden Fall. Das muss finanziert werden, entweder durch künftiges Sparen oder durch Inflation, um den realen Wert der Schulden zu senken.
Die von Politik und Wissenschaft gezogenen Lehren aus der Großen Depression führen zu der Konsequenz, dass sich die Staaten dieses Mal schneller und stärker verschulden, um so zu verhindern, dass
sich eine deflationäre Spirale entwickelt. Dennoch bleibt zumindest der Ausblick einer langen und schweren Rezession. Dabei ist das Risiko einer Depression u.a. auch deshalb erhöht,
weil wir uns im „Winter“ des aktuellen Kondratieff-Zyklus befinden, in dem sich noch keine Basisinnovation zu einer neuen Triebkraft formiert hat. Darüber hinaus lehrt auch die Geschichte des
Platzens der Kreditblase in den frühen 1980er Jahren, dass die Bereinigung solcher Exzesse Zeit benötigt. Aus zyklischen Erwägungen ist damit erst deutlich nach 2010 zu rechnen. Das harmoniert mit
dem zu erwartenden Ende des mit Jahrtausendwende begonnenen Kondratieffschen Winters (siehe Artikel „Kondratieff und die aktuelle Krise“ vom 8. Dez 2008).
Das Thema „schwere Rezession“, erst recht „Depression“ hat Implikationen für Inflation oder Deflation. Inflation ergibt sich nicht automatisch aus der Geldmenge. Entscheidend ist, wo sich die vermehrte Geldmenge aufhält und wie schnell sie umläuft. Ob und in welchem Maße die jetzt zunächst im Finanzbereich stark anwachsende Geldmenge in die Güterwirtschaft überschwappt, hängt wesentlich an der Entwicklung der kaufkräftigen Nachfrage. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wiederum hängt mit den realwirtschaftlichen Aktivitäten zusammen. In einer Depression sind die Bedingungen für eine ausgeprägt inflationäre Entwicklung nicht günstig.
Das Thema „schwere Rezession“, erst recht „Depression“ hat Implikationen für Inflation oder Deflation. Inflation ergibt sich nicht automatisch aus der Geldmenge. Entscheidend ist, wo sich die vermehrte Geldmenge aufhält und wie schnell sie umläuft. Ob und in welchem Maße die jetzt zunächst im Finanzbereich stark anwachsende Geldmenge in die Güterwirtschaft überschwappt, hängt wesentlich an der Entwicklung der kaufkräftigen Nachfrage. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wiederum hängt mit den realwirtschaftlichen Aktivitäten zusammen. In einer Depression sind die Bedingungen für eine ausgeprägt inflationäre Entwicklung nicht günstig.
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