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    Smart Investor Weekly 17/2009  1233  0 Kommentare Geschichten – aus dem Gruselkabinett - Seite 2



    “When you try your best but you don't succeed
    When you get what you want but not what you need
    When you feel so tired but you can't sleep
    Stuck in reverse.”

    (Auszug aus „Fix You“)

    Retten was nicht mehr zu retten ist
    Machen wir es kurz: Das (Bank-)System in seiner heutigen Ausgestaltung ist kaputt und nicht überlebensfähig. Allerdings ziehen wir aus dieser Beobachtung nicht den Schluss, dass auch die Börse in den nächsten Wochen oder Monaten kollabieren wird. Vielmehr halten wir auch angesichts dieser Ergebnisse an unserem favorisierten „Crack-up-Boom“-Szenario fest. Der Staat wird weiterhin zu Interventionen gezwungen sein, gerade weil das System unwiederbringlich kaputt ist. Die Notenbanker fluten den Markt mit Liquidität, kaufen den Banken ihre faulen und praktisch wertlosen Papiere ab und tun auch sonst alles, um das Ausmaß der Krise zumindest kurzfristig zu begrenzen. Auch die gigantischen Konjunkturpakete mit ihren teils bizarren, ökonomisch und ökologisch vollkommen unsinnigen Einzelmaßnahmen („Umweltprämie“) sind nicht mehr als eine Beruhigungspille für die darbende Wählerschaft. Schließlich will man sich in Berlin nicht nachsagen lassen, nur den Großen zu helfen. Da muss auch für den „kleinen Mann“ ein neues Auto drin sein. Dumm nur, wenn dieser keinen VW oder Opel sondern lieber ein französisches, japanisches oder koreanisches Fabrikat kauft. Mit dem am vergangenen Wochenende vorgestellten Wahlprogramm und dem darin enthaltenen Vorschlag zur Einführung einer Börsenumsatzsteuer ist der Sozialdemokratie im Übrigen das Kunststück gelungen, dass plötzlich selbst die reflexhaften Rufe der Westerwelle-FDP nach umfangreichen Steuersenkungen ein bisschen weniger populistisch klingen.

    Zur Charttechnik
    Wir hatten es ja in den letzten beiden Weeklys bereits angekündigt: Eine Korrektur auf die drastischen Kursavancen seit dem 9. März war überfällig und ist nun auch eingetreten. Als Faustregel sollte man ein Abwärtspotential von etwa 50%, bezogen auf den vorangegangenen Anstieg, durchaus kalkulieren. Im DAX wäre eine solche Zielmarke dementsprechend bei rund 4.150 Punkten anzusiedeln. Aber auch ein Rutsch unter die 4.000 Punkte sollte nicht ausgeschlossen werden. Wie zuletzt schon angedeutet: Der DAX und viele andere Indizes sind aus charttechnischen Keil-Formationen, welche sich zuletzt immer mehr zugespitzt haben (grüne Linien in Abb.) nach unten ausgebrochen, und solche Konstellationen ziehen meist scharfe und recht weit tragende Bewegungen nach sich. Die nächste Auffanglinie wäre die untere rote bei etwa 4.350 Punkten. Aber wie gesagt: das blau eingezeichnete Unterstützungsniveau bei knapp unter 4.000 stellt unserer Ansicht nach geradezu einen „Magneten“ für den Kurs dar. Aber warten wir`s ab.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 17/2009 Geschichten – aus dem Gruselkabinett - Seite 2 Nicht alles ist Gold, was glänzt Börsianer lieben Redewendungen und (Lebens-)Weisheiten. Die Sache mit dem Gold, das eigentlich keines ist, könnte dabei auch auf die Situation am amerikanischen Bankenmarkt gemünzt sein. Nicht nur, dass …