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    Rohöl  1975  0 Kommentare Händler manipulierte an der ICE

    Ölspekulanten und -händlern wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach vorgeworfen, unerlaubt an der Preisschraube zu drehen. Nun gibt es einen neuen Fall. Ein Händler des Londoner Öl-Brokers PVM Oil Futures Ltd. soll in Preismanipulationen verwickelt gewesen sein. Am Dienstag soll aufgrund unerlaubter Transaktionen eines einzelnen Händlers dieser Firma unerlaubte Transaktionen getätigt worden sein, die den ICE-Brent-Future auf ein Tageshoch von 73,50 Dollar getrieben haben. Dies stellte zugleich den höchsten Stand seit acht Monaten dar. Laut Angaben anderer Händler seien dabei zwischen sieben und zehn Mio. Barrel gekauft worden. Die betroffene Firma betonte, dass man sofort die eigene Clearingstelle und die InterContinental Exchange informiert habe. Angeblich beliefen sich die Verluste für PVM aus den betroffenen Transaktionen auf zehn Mio. Dollar. In Händlerkreisen wurde dies allerdings als zu tief vermutet und Beträge von 20 Mio. Dollar als potenzielle Verluste genannt. Vergleiche mit dem Société Générale-Händler Kerviel, der der französischen Großbank Verluste von 4,7 Mrd. Euro einbrockte, wurden aufgrund der deutlich geringeren Größenordnung als unangebracht zurückgewiesen.

    Rohöl: Wochenverlust von über fünf Prozent

    Der Vorfall hat gezeigt, dass Futures häufig mehr als Wetten denn als Investments genutzt werden. So mancher Firma hat die eigene Wettlust – ob authorisiert oder nicht authorisiert – das Genick gebrochen. In diesem Zusammenhang sind die Pleiten von Firmen wie zum Beispiel Aviation Oil aus Singapur, Sem Group Energy sowie der Hedge-Fonds Amaranth zu nennen. Während der Alleingang des Händlers bei PVM „nur“ ein paar Millionen Dollar gekostet hat, entstanden bei den Abnehmern aufgrund der Manipulationen Schäden von ungefähr 175 Mio. Dollar. Der Ruf nach einer schärferen und vor allem wirksameren Überwachung des Futurehandels dürfte damit neue Unterstützung erhalten. Besonders pikant: Der Chef von PVM Oil Futures machte in der Vergangenheit vor allem durch seine Kritik an verantwortungslosen Spekulanten auf sich aufmerksam. In diesem Zusammenhang passt ein Sprichwort wie die Faust auf`s Auge: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“.
    Vor dem Wochenende rutschte der nächstfällige ICE-Brent-Future bei feiertagsbedingt relativ geringen und damit besonders manipulationsanfälligen Umsätzen auf 65,43 Dollar ab und beendete die Handelswoche mit einem Minus von 5,1 Prozent.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil


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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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