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    Rohöl  1168  0 Kommentare Arbeitsmarktbericht für September sorgt für Spannung

    Nach der gestrigen Flut an Konjunkturdaten dürfte es heute beim Ölhandel um einiges ruhiger zugehen. Am Vormittag werden in Europa die EU-Erzeugerpreise für August veröffentlicht. Am Nachmittag stehen dann in den USA der als besonders wichtig eingestufte Arbeitsmarktbericht für September und die Auftragseingänge für den Monat August zur Veröffentlichung an. Laut einer von der Nachrichtenagentur Bloomberg veröffentlichten Umfrage erwarten die befragten Analysten einen Stellenabbau in Höhe von 170.000 (Vormonat: 216.000), eine Arbeitslosenrate von 9,8 Prozent (Vormonat: 9,7 Prozent) und einen Anstieg der Stundenlöhne um 0,2 Prozent (Vormonat: 0,3 Prozent). Seit April 2008 hat sich die Arbeitslosenrate glattweg verdoppelt, was dem Konsumsektor einen herben Schlag versetzt hat. Da dieser das Hauptstandbein der US-Wirtschaft darstellt, beobachten die Anleger die Entwicklung des Arbeitsmarktes mit großer Sorge. Viele Arbeitsmarktexperten halten in den kommenden Monaten sogar einen Anstieg der Arbeitslosenrate in den zweistelligen Bereich durchaus für möglich. Für die Psyche der Finanzmärkte wäre dies sicherlich eine Belastung. Am Ölmarkt werden hohe Arbeitslosenzahlen in der Regel negativ interpretiert, da zum einen die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz und die daraus resultierende Sparneigung vor allem den Benzinverbrauch belasten könnt und auf der anderen Seite weniger US-Bürger berufsbedingt unterwegs sind.
    Am Freitagvormittag tendierte der nächstfällige WTI-Future deutlich schwächer. Bis gegen 9.50 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der Kontrakt auf WTI um 1,14 auf 69,68 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 1,18 auf 68,01 Dollar zurückfiel.

    Erdgas: Absturz nach Lagerdaten

    Der gestrige EIA-Erdgasbericht ließ den Preis für Henry Hub Erdgas wieder einmal heftig reagieren, diesmal nach unten. Mit einem Lageraufbau in Höhe von 64 Mrd. Kubikfuß wurden die Erwartungen des Marktes zwar lediglich um zwei Mrd. übertroffen, die Sorge dass man in den nächsten Wochen die Kapazitätsgrenzen der Erdgasspeicher erreichen könnte, hat somit spürbar zugenommen. Für Privatanleger bleibt die extreme Contango-Situation, also der deutlich höhere Preis von Futures mit längerer Laufzeit aufgrund der damit verbundenen Rollverluste ein großes Problem. So verlor zum Beispiel das Open-End-Zertifikat von Goldman Sachs (WKN: GS0CCE) in den vergangenen drei Monaten rund 20 Prozent an Wert, während der zugrunde liegende Future lediglich ein Minus von 10 Prozent erlitt. Vor diesem Hintergrund stellt sich das Chance/Risiko-Profil eines Erdgasinvestments in Henry-Hub-Futures gegenwärtig weiterhin nicht sonderlich attraktiv dar.
    Am Freitagvormittag zeigte sich der nächstfällige Future auf Henry Hub Erdgas nach dem gestrigen Tagesverlust von 7,8 Prozent relativ stabil. So ermäßigte sich der Kontrakt bis gegen 9.50 Uhr (MESZ) um 0,001 auf 4,465 Dollar pro mmBtu.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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