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     1059  0 Kommentare China trägt ein Viertel des globalen Wachstums

    Die neuesten Wirtschaftsdaten aus China geben wieder einmal ein beeindruckendes Bild ab. Die Exporte des Landes sind im Februar um 46 Prozent nach oben geschnellt, und zogen damit so schnell an wie seit drei Jahren nicht mehr. Bei den Importen ergab sich gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 45 Prozent. Dies macht deutlich, dass nahezu alle Wirtschaftszweige im Reich der Mitte wieder auf Hochtouren laufen. Beeindruckend ist unter anderem das Wachstum der Automobilindustrie. So erhöhte sich der Pkw-Absatz im vergangenen Monat auf Jahressicht um 55 Prozent auf 942.900 Fahrzeuge.

    Volkswirte gehen davon aus, dass China 2010 für rund ein Viertel des globalen Wachstums aufkommen wird. Das Land ist damit zu seinem langfristigen strukturellen Wachstumspfad zurückgekehrt, und zieht den Rest der Welt mit aus der Stagnation. Die westlichen Industrienationen werden sich dagegen in allenfalls auf das Vorkrisenniveau zurückarbeiten. Ein substanzieller Wachstumsschub ist hier in den kommenden Jahren wohl kaum zu erwarten.

    Dies bedeutet, dass auch die chinesischen Unternehmen anders beurteilt werden müssen als die hiesigen börsennotierten Gesellschaften. Die chinesischen Firmen befinden sich in einem Umfeld, das hohe Steigerungsraten geradezu erzwingt. Entwicklungen wie in der dortigen Autoindustrie sorgen bei den Herstellern für Hyper-Wachstum – zumindest einige Anbieter werden binnen weniger Jahre zwangläufig zu regelrechten Giganten heranwachsen.

    Ähnliche Gesetze gelten in vielen Sektoren. Die Telekombranche etwa gilt im Westen schon seit vielen Jahren als wachstumsschwach. In China dagegen gelingt es einem Unternehmen wie China Mobile noch ohne weiteres, 4 bis 5 Millionen Neukunden pro Monat (!) hinzu zu gewinnen. Und auch die chinesischen Versorger können sich über einen Mangel an Nachfrage nicht beklagen. Der Stromverbrauch zog dort 2009 um 25 Prozent an. Dies sind Zuwächse, von denen die deutschen Kraftwerksbetreiber nur träumen können.

    Wenn schon die „konservativen“ Branchen in China hohe Wachstumsraten aufweisen, so gilt dies für andere Sektoren noch viel mehr. Viele Wirtschaftszweige, die bei uns schon an ihre Wachstumsgrenzen gestoßen sind, stecken dort noch in den Kinderschuhen. Der Bedarf nach „gehobenen“ Konsumgütern etwa steigt mit wachsendem Wohlstand exponentiell. Immer mehr Chinesen leisten sich Fleisch, Milchprodukte oder edle Weine; sie schaffen sich Unterhaltungselektronik an oder unternehmen erstmals Reisen. Neue Märkte entstehen geradezu aus dem Nichts, und verschaffen den dort erfolgreichen Unternehmen Traumgewinne.

    Allen vorübergehenden Kursirritationen zum Trotz: Es sind die Wachstumsmärkte in China und in den übrigen schnell wachsenden asiatischen Ländern, in denen Sie als Anleger in den kommenden Jahren agieren sollten. ASIEN-Trends unterstützt Sie hier weiterhin mit profunden Analysen und mit der Auswahl der vielversprechendsten Titel.





    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    China trägt ein Viertel des globalen Wachstums Die neuesten Wirtschaftsdaten aus China geben wieder einmal ein beeindruckendes Bild ab. Die Exporte des Landes sind im Februar um 46 Prozent nach oben geschnellt, und zogen damit so schnell an wie seit drei Jahren nicht mehr. Bei den Importen ergab …