Brenntag / IPO-Check
Laus im Pelz
Nach Kabel Deutschland (siehe auch Performaxx-Anlegerbrief der Vorwoche) kommt mit dem Chemie-Distributeur Brenntag das zweite IPO mit Private-Equity-Background innerhalb kürzester Zeit an die Börse.
Erster Handelstag soll der 29. März sein, die Aktien können noch bis voraussichtlich Freitag der nächsten Woche gezeichnet werden. Richtig überzeugend kommt auch Brenntag nicht rüber, wenngleich
besser als Kabel Deutschland.
Börsengang
Die Bookbuilding-Spanne für die maximal knapp 15 Mio. Aktien – davon 10,5 Mio. aus einer Kapitalerhöhung – liegt bei 46 bis 56 Euro. Der Emissionserlös läge damit brutto bei maximal 837 Mio. Euro. Die Konsortialführung teilen sich Deutsche Bank und Goldman Sachs. Auch BofA Merrill Lynch und JP Morgan sind darüber hinaus an Bord, wodurch die angelsächsische Komponente abgedeckt wird. Erster Handelstag im Prime Standard soll der 29. März sein. Brenntag wäre schon zur ersten Umbesetzungsüberprüfung nach Fast Entry-Regel sicherer Kandidat für den MDax.
Historie und Geschäft
Das Mühlheimer Traditionsunternehmen, das 1874 gegründet wurde, leistet Chemielogistik für Lotgrößen, die unterhalb einer Lkw-Ladung liegen. Größere Orders wickeln Kunden und Hersteller in der Regel direkt miteinander ab. In den vergangenen Jahren wuchs dieser kleinteilige Markt jedoch 1,5 Prozentpunkte oberhalb des weltweiten Chemiemarktwachstums, das sich immerhin auf durchschnittlich 8,5 % per annum belief. Als Intermediär ist Brenntag nach eigenen Angaben die Nummer 1 in Europa, genau wie in Lateinamerika, und die Nummer 3 in Nordamerika.
Zahlen
2009 stand bei Brenntag eine schwarze Null unter dem Strich, nach nicht zu knappen Verlusten in den Vorjahren. Hohe Zinslasten zehrten das ansonsten gute operative Ergebnis auf. So soll mit dem Emissionserlös aus dem Kapitalerhöhungsanteil eine 440 Mio. Euro umfassende Mezzanine-Finanzierung vorzeitig abgetragen werden. Damit wäre der Erlös auch schon fast aufgebraucht. In den Folgejahren rechnet Brenntag aufgrund niedrigeren Zinsdienstes und nicht mehr durchzuführender Abschreibungen auf den Kundenstamm mit einem Turn des Nettoergebnisses in die Gewinnzone. Gleichwohl bleibt eine post-IPO-Nettoverschuldung von mindestens dem 2,6-fachen EBITDA alles andere als ein Traumwert. Im Vorfeld hatte Alteigentümer BC Partners bereits ein Darlehen über 700 Mio. Euro in Eigenkapital gewandelt, andernfalls sähe die Bilanz noch etwas windiger aus. Immerhin: BC Partners hat nie Gelder abgezogen, sondern sogar noch höhere Investitionen vom Brenntag-Management eingefordert.
Börsengang
Die Bookbuilding-Spanne für die maximal knapp 15 Mio. Aktien – davon 10,5 Mio. aus einer Kapitalerhöhung – liegt bei 46 bis 56 Euro. Der Emissionserlös läge damit brutto bei maximal 837 Mio. Euro. Die Konsortialführung teilen sich Deutsche Bank und Goldman Sachs. Auch BofA Merrill Lynch und JP Morgan sind darüber hinaus an Bord, wodurch die angelsächsische Komponente abgedeckt wird. Erster Handelstag im Prime Standard soll der 29. März sein. Brenntag wäre schon zur ersten Umbesetzungsüberprüfung nach Fast Entry-Regel sicherer Kandidat für den MDax.
Historie und Geschäft
Das Mühlheimer Traditionsunternehmen, das 1874 gegründet wurde, leistet Chemielogistik für Lotgrößen, die unterhalb einer Lkw-Ladung liegen. Größere Orders wickeln Kunden und Hersteller in der Regel direkt miteinander ab. In den vergangenen Jahren wuchs dieser kleinteilige Markt jedoch 1,5 Prozentpunkte oberhalb des weltweiten Chemiemarktwachstums, das sich immerhin auf durchschnittlich 8,5 % per annum belief. Als Intermediär ist Brenntag nach eigenen Angaben die Nummer 1 in Europa, genau wie in Lateinamerika, und die Nummer 3 in Nordamerika.
Zahlen
2009 stand bei Brenntag eine schwarze Null unter dem Strich, nach nicht zu knappen Verlusten in den Vorjahren. Hohe Zinslasten zehrten das ansonsten gute operative Ergebnis auf. So soll mit dem Emissionserlös aus dem Kapitalerhöhungsanteil eine 440 Mio. Euro umfassende Mezzanine-Finanzierung vorzeitig abgetragen werden. Damit wäre der Erlös auch schon fast aufgebraucht. In den Folgejahren rechnet Brenntag aufgrund niedrigeren Zinsdienstes und nicht mehr durchzuführender Abschreibungen auf den Kundenstamm mit einem Turn des Nettoergebnisses in die Gewinnzone. Gleichwohl bleibt eine post-IPO-Nettoverschuldung von mindestens dem 2,6-fachen EBITDA alles andere als ein Traumwert. Im Vorfeld hatte Alteigentümer BC Partners bereits ein Darlehen über 700 Mio. Euro in Eigenkapital gewandelt, andernfalls sähe die Bilanz noch etwas windiger aus. Immerhin: BC Partners hat nie Gelder abgezogen, sondern sogar noch höhere Investitionen vom Brenntag-Management eingefordert.