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    Börse Moskau  2797  0 Kommentare Wette auf hohe Rohstoffpreise

    Russland hat sich der Finanzkrise weitgehend entziehen können. Der Aktienmarkt ist sehr niedrig bewertet. Rohstoffe, fallende Inflationsraten und Zinsen sind der Treibstoff für steigende Kurse.

    Die Emerging Markets sind die Gewinner der Finanzkrise. Dank des fehlenden Exposure in US-Subprime-Krediten, einer ausreichenden Kapitalisierung der Banken und eines vielfach hohen Rohstoffreichtums konnten sich viele Schwellenländer den Turbulenzen an den Finanzmärkten weitgehend entziehen. Die Märkte konnten sich nach der Kreditkrise und Lehman-Pleite im Jahr 2008 am schnellsten erholen. Vor allem der russische Aktienmarkt gilt vielen Experten auf Jahressichtweltweit als attraktiv bewertet. So erwarten beispielsweise die Experten von Pioneer Funds, dass die Gewinne in Russland in den kommenden zwölf Monaten steigen werden. Pioneer Investments erwartet für diesen Zeitraum ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6 für die russischen Aktien. Das ist deutlich günstiger als das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI-World-Index, für den in den kommenden zwölf Monaten ein Wert von 12,3 erwartet wird. Die Basis für das langfristige Wachstum wurde durch politische und wirtschaftliche Reformen geschaffen. Die Integration Russlands in die europäische Wirtschaft sorge für Wachstumschancen, heißt es. Bemerkenswert ist, dass die Kreditausfallversicherungen (CDS) für fünfjährige Staatsanleihen aus Russland niedriger sind als für jene aus Portugal, Irland, Italien, Griechenland oder Spanien. Erstaunlich ist, dass wegen der glaubwürdigen Fiskalpolitik, des gesunden Bankensystems, der hohen Liquidität und der geringen Staatsverschuldung russische Eurobonds deutlich niedriger rentieren als griechische oder portugiesische Papiere. In Russland wird eine Senkung der Teuerungsraten und Zinsen erwartet, was den Binnenkonsum antreiben sollte. Investitionen in den russischen Aktienmarkt sind gleichzeitig eine Wette auf Rohstoffe. BP hat vor wenigen Wochen eine Studie veröffentlicht, woraus hervorgeht, dass Russland 2009 mit einem Anteil von 12,9 Prozent an der weltweiten Produktion und einem Anstieg von 1,5 Prozent der weltweit größte Ölproduzent war. Im Vergleich dazu hat Saudi Arabien, größter Produzent 2008, seine Produktion 2009 um10,6 Prozent gesenkt, was einen Marktanteil von 12 Prozent bedeutet. Bei der Förderung von Erdgas steht Russland mit einem Anteil von 17,6 Prozent an zweiter Stelle hinter den USA (20,1 Prozent), allerdings deutlich vor dem Drittplatzierten Kanada (5,4 Prozent). Russland hat allerdings nach dem derzeitigen Stand auch die größten zertifizierten Reserven. Damit wächst die strategische Wichtigkeit von Russland für die Weltwirtschaft.
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    Christian Grabbe
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    Christian Grabbe ist Derivateexperte bei der Baader Bank AG in München und insbesondere zuständig für den Handel mit Zertifikaten, Optionsscheinen und ETFs. Das Wertpapierportal der Baader Bank "Baader Markets" richtet sich an Investoren, semiprofessionelle Trader, Berater sowie an Börseneinsteiger im In- und Ausland. Kernthema sind alle in Deutschland handelbaren Wertpapiergattungen und die wesentlichen Trendindikatoren. Weitere Informationen: http://www.baadermarkets.de
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    Verfasst von 2Christian Grabbe
    Börse Moskau Wette auf hohe Rohstoffpreise Russland hat sich der Finanzkrise weitgehend entziehen können. Der Aktienmarkt ist sehr niedrig bewertet. Rohstoffe, fallende Inflationsraten und Zinsen sind der Treibstoff für steigende Kurse. Die Emerging Markets sind die Gewinner der …