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    Brasilien  1336  0 Kommentare Hoffen auf Fortsetzung

    Brasiliens Präsident Luis Inácio Lula da Silva gibt nach zwei Amtsperioden das Ruder aus der Hand. Bei den Wahlen am letzten Wochenende galt seine Parteikollegin Dilma Rousseff als Top-Favoritin für seine Nachfolge. Im ersten Wahlgang schaffte sie es jedoch nicht. Ihre Anhänger hoffen nun, dass sich Rousseff in der zweiten Wahlrunde durchsetzen kann. Das wäre auch ein positives Signal für die Börse.

    Auf dem Parkett sorgte die Nachricht, dass Rousseff nicht sofort an die Regierungsspitze marschieren konnte, zunächst für fallende Kurse. Der Grund: Die Marktteilnehmer hoffen, dass die 62-Jährige den Erfolgskurs halten kann, auf den Lula da Silva Brasilien gebracht hatte. Während seiner Amtszeit blühte die Wirtschaft auf. Die positive Entwicklung wurde durch Finanz- und Wirtschaftskrise zwar zeitweise gebremst. Aber auch in dieser Phase schlug sich Brasilien vergleichsweise gut: 2008 wuchs die Wirtschaft um 5,1, 2009 leicht um 0,1 Prozent. Ein beeindruckendes Bild liefert auch der Chart zu Brasiliens Leitindex: In den acht Jahren, in denen Lula da Silva regierte, kletterte der Bovespa Index um fast 700 Prozent. Heute gilt das südamerikanische Land als zehntgrößte Volkswirtschaft der Welt. Stark profitieren konnte es vom Rohstoffboom der letzten Jahre. Rund sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts sind diesem Bereich zuzuschreiben. Nicht zuletzt das 2008 entdeckte riesige Ölfeld vor der brasilianischen Küste gibt Hoffnung, dass die Wirtschaft auch in Zukunft von diesem Sektor Anschub bekommt. Neben der Exportstärke lebt Brasiliens Wachstumsstory aber auch vom Binnenkonsum. Als wichtige Impulsgeber werden in diesem Zusammenhang die Fußball-Weltmeisterschaft, die 2014 in Brasilien ausgetragen wird, und die Olympischen Spiele 2016 gehandelt. Solche Großereignisse treiben vor allem den Infrastruktur-Sektor an. Für die beiden Sport-Höhepunkte sind Investitionen von rund 40 Mrd. Euro geplant. Sie fließen vor allem in den Bau und Ausbau von Straßen, Flughäfen und Hotels. Hinzu kamen und kommen Konjunkturmaßnahmen der Regierung zur gezielten Stärkung der Wirtschaft.

    Fahrender Zug
    Der brasilianische Aufschwung ist also in vollem Gange. Wer jetzt in das Land investieren möchte, springt auf den fahrenden Zug auf. Jedoch muss das nicht heißen, dass die Endstation bald erreicht ist. Ein erneuter Blick auf den Leitindex Bovespa zeigt: Die Bewertungen sind noch moderat. Auf Basis der für 2011 erwarteten Gewinne liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Durchschnitt bei unter zehn. Sowohl ein ETF als auch Index-Zertifikate ermöglichen eine Partizipation an der weiteren Entwicklung der Benchmark, die sich aus 68 Aktien zusammensetzt. Obwohl der Kursindex prominenter ist, beziehen sich die meisten Index-Zertifikate auf die Performance-Variante des Index. Damit gehen Dividenden sowohl bei Zertifikaten als auch ETFs nicht verloren. In erster Linie ist es deshalb eine Frage der Sicherheit, welches Anlagevehikel Investoren wählen: ETFs gelten als Sondervermögen. Das Kapital ist also auch dann zum größten Teil geschützt, wenn der Emittent ausfällt. Dies ist bei Zertifikaten nicht der Fall. Dafür sind in der Regel die Kosten hier etwas geringer. Das derzeit günstigste Produkt ist dem entsprechend ein Index-Zertifikat der Deutschen Bank (ISIN: DE000DB1CC75). Der Spread liegt bei 0,66 Prozent. 0,65 Prozent jährlich fallen dagegen beim einzigen ETF zu diesem Index an. Der Lyxor ETF Brazil (ISIN: FR0010408799) reinvestiert Dividenden und bildet die Benchmark unter Einsatz von Swaps nach. Eine größere Auswahl an Brasilien-ETFs haben Investoren, die nicht auf den Bovespa-Index fixiert sind. Vier Anbieter haben Indexfonds auf den MSCI Brazil am deutschen Markt gelistet. Die niedrigste Gesamtkostenquote weist hier der Fonds des relativ neuen Anbieters Amundi (ISIN: FR0010821793) auf. Anleger sollten beachten, dass der Index, der hier zugrunde liegt, in US-Dollar berechnet wird. Deshalb müssen sie in diesem Fall auch das Währungspaar EUR/USD im Auge behalten.

    Gezielt von Binnenkonjunktur profitieren
    Statt auf einen breiten Index können Anleger mit einem kürzlich aufgelegten Partizipations-Zertifikat von Vontobel (ISIN: DE000VT1BRE3) auch gezielt auf Werte setzen, die besonders von einem starken brasilianischen Binnenmarkt profitieren dürften. Die Mitglieder des Brazilian Growth Baskets wählte Vontobel zusammen mit dem Fondsmanager André Gordon von GTI Investment aus. Die Zusammensetzung kann bis zum Laufzeitende in vier Jahren allerdings nicht verändert werden.


    Sasa Perovic
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Sasa Perovic
    Brasilien Hoffen auf Fortsetzung Brasiliens Präsident Luis Inácio Lula da Silva gibt nach zwei Amtsperioden das Ruder aus der Hand. Bei den Wahlen am letzten Wochenende galt seine Parteikollegin Dilma Rousseff als Top-Favoritin für seine Nachfolge. Im ersten Wahlgang schaffte …