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    Umsatzverdopplung  2153  1 Kommentar Chinas E-Commerce boomt

    Der Siegeszug des Internets ist auch in China nicht mehr aufzuhalten. 2010 wuchs die Zahl der chinesischen Internet-Nutzer um weitere 73,3 Millionen an. Damit sind dort inzwischen 457 Millionen Menschen online.

    Bereits seit drei Jahren ist China der nach Nutzern größte Internet-Markt der Welt. Dennoch ist der Sektor noch ausbaufähig. Denn nur etwas mehr als ein Drittel der chinesischen Gesamtbevölkerung hat damit Zugang zum Internet, während sich dieser Anteil in Europa Mitte 2010 bereits bei 58,4 Prozent und in den Vereinigten Staaten sogar bei 77,4 Prozent befand. Auch im Vergleich zu anderen asiatischen Staaten wie Südkorea, Japan oder Singapur liegt China aktuell noch weit zurück.

    Viele chinesische Internet-Aktien warfen in der jüngsten Vergangenheit üppige Kursgewinne ab. Ein Ende des Booms ist dennoch noch lange nicht absehbar. Vor allem in den ländlichen Gebieten gibt es noch ein immenses Aufholpotenzial: Dort ist etwa die Hälfte der chinesischen Bevölkerung angesiedelt, aber es leben dort gerade einmal um die 27 Prozent aller Internet-Nutzer. Mit dem zunehmenden Ausbau der Infrastruktur wird sich die Internet-Community auch jenseits der großen Metropolen stark vergrößern.

    Enorme Chancen bietet der Bereich E-Commerce, denn hier vollzieht sich gerade ein spektakulärer Wandel. Bis vor kurzem noch ging das Vertrauen der chinesischen Käufer gegenüber den Online-Händlern gegen Null. Es kam zu vielen Betrugsfällen, und die angebotenen elektronischen Bezahldienste galten größtenteils als suspekt. Deswegen war der Internet-Handel größtenteils auf Transaktionen zwischen Unternehmen (B2B) beschränkt – die Privatkunden blieben außen vor.

    Auch im vergangenen Jahr dominierte noch das B2B-Geschäft. Von Transaktionen im Gesamtwert von 4,5 Billionen Yuan (680 Milliarden Dollar) entfielen 3,8 Billionen Yuan noch auf den Handel zwischen Unternehmen. In diesem Bereich hat sich das Wachstum mittlerweile etwas verlangsamt. Dagegen sind die Privatkunden gerade erst dabei, den Online-Einkauf für sich zu entdecken.

    2010 wagte es bereits jeder dritte chinesische Internet-Nutzer, Waren im Netz zu bestellen. Dies stellt einen erheblichen Fortschritt dar. Der Online-Umsatz mit Privatkunden (B2C) stieg dadurch im Jahresvergleich um 97,3 Prozent auf 513,1 Milliarden Yuan, und hat sich somit fast verdoppelt. Wie hoch das künftige Wachstumspotenzial ist, kann man sich ausmalen, wenn man bedenkt, dass dieser Wert lediglich für 11,4 Prozent des Online-Handels und für magere 3 Prozent der gesamten Einzelhandelsumsätze in China steht.

    Auch im Westen hat es einige Jahre gedauert, bis die Internet-Nutzer ihre Zurückhaltung gegenüber den Kaufangeboten im Netz aufgaben. In China ereignet sich der Durchbruch im B2C-Geschäft gerade jetzt. Zahlreiche Anbieter rüsten derzeit ihre Portale auf, und bereiten sich auf den bevorstehenden Kunden-Ansturm vor. Analystenhäuser rechnen damit, dass der Branchenumsatz bereits in den nächsten zwei Jahren die Umsatzschwelle von einer Billion Yuan überschreiten wird.

    Bald wird die Online-Schnäppchenjagd in China genauso populär sein wie in Europa und den USA. Für Anleger drängt indes die Zeit, rechtzeitig in die richtigen Werte aus dem E-Commerce-Sektor zu investieren. Den Unternehmen, die hier gut aufgestellt sind, eröffnet sich ein gewaltiges Marktpotenzial.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Umsatzverdopplung Chinas E-Commerce boomt E-Commerce verfügt in China noch über ein hohes Wachstumspotenzial, denn die privaten Verbraucher fangen gerade erst damit an, im Internet einzukaufen.