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    Smartphones  1313  0 Kommentare Die Fehler von Apple in China

    Für die Handy- und Elektronik-Hersteller sind die heißbegehrten Smartphones zurzeit das bei weitem bedeutendste Segment. Hier wird es in den nächsten Jahren zu einem regelrechten Boom kommen. Der wichtigste Markt wird dabei der asiatisch-pazifische Raum. Wer es dort zu einer führenden Marktposition schafft, wird sich über üppige Gewinne freuen können.

    Vielsagend sind unter anderem die Prognosen des Marktforschers Ovum. Das Institut prognostiziert, dass sich der globale Smartphone-Absatz bis 2016 auf 653 Millionen Geräte verdoppeln wird. Asien wird dabei zum größten Absatzmarkt avancieren. Dort sollen dann pro Jahr rund 200 Millionen Geräte verkauft werden, was einem Anteil von 30,7 Prozent am Weltmarkt entspricht.

    Für Investoren ist entscheidend, welche Anbieter sich in den kommenden Jahren das größte Stück von diesem riesigen Kuchen abschneiden können. Fest steht schon jetzt, dass die amerikanischen und europäischen Hersteller in Asien schwer zu kämpfen haben. Oft fehlt hier das Verständnis für die elementaren Gegebenheiten dieses Marktes. Indes bringen die Produzenten aus Japan, Korea, China und Taiwan immer mehr und attraktivere Modelle auf den Markt, und graben damit den erfolgsverwöhnten westlichen Anbietern auf deren wichtigsten Zukunftsmarkt das Wasser ab.

    Ein klares Negativbeispiel lieferte etwa Apple bei der Einführung des iPhones in China ab. Zunächst holten die Amerikaner als Exklusiv-Partner nicht etwa den Marktführer China Mobile, sondern dessen Konkurrenten China Unicom ins Boot. Dieser ist aber berüchtigt dafür, seine Kunden immer wieder mit einer vergleichsweise schlechten Netzabdeckung zu vergrätzen. Bei der ersten chinesischen iPhone-Generation fehlte außerdem sogar die eminent wichtige WiFi-Option, denn Peking will grundsätzlich keine Geräte zulassen, die den heimischen WAPI-Verbindungsstandard nicht unterstützen.

    Hinzu kam noch, dass Apple auch in China darauf beharrte, seine Geräte nur mit langfristiger Tarif-Bindung anzubieten. Bei den chinesischen Kunden stieß dies auf völliges Unverständnis. Dort ist man Prepaid-Karten gewohnt, die sich bei Bedarf mit Bargeld aufladen lassen. Und gerade die technik-affinen chinesischen Nutzer wollen sich nicht für mehrere Jahre an einen Vertrag binden, der es ihnen erschwert, immer wieder neue Modelle auszuprobieren. Genau diese Art von Nutzern wäre aber die iPhone-Zielgruppe gewesen.

    Das Beispiel Apples zeigt, wie schwierig es für westliche Anbieter sein kann, in Fernost zu punkten. Die asiatischen Hersteller verfügen hier über zahlreiche Heimvorteile. Sie kennen Ihre Kunden, und wissen mehr über deren spezielle Bedürfnisse. Dies fängt bei der Spezial-Software für chinesische Schriftzeichen an, erstreckt sich über eine bessere Kenntnis der lokal vorhandenen IT-Strukturen und -Standards und endet bei einem tieferen Wissen über die asiatischen Käufermentalitäten.

    Asiens Smart-Phone-Hersteller werden den dortigen - weltweit größten - Smartphone-Markt größtenteils unter sich aufteilen. Daneben machen einige der dortigen Anbieter auch weltweit verstärkt Punkte. Dies verspricht für die kommenden Jahre deutlich steigende Gewinne und entsprechende Renditen für die Aktionäre.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Smartphones Die Fehler von Apple in China Asien wird der größte Smartphone-Markt der Welt, und es sind die asiatischen Hersteller, die diesen Markt dominieren werden.