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     2770  0 Kommentare Gewonnen – Ouzo für alle - Seite 2



    Katalysator für den diesjährigen Rückzug der Aktienkurse war dem Vernehmen nach auch wieder "Griechenland". Auch in diesem Jahr startete der Niedergang Ende April, endete aber bereits am 24. Juni. Der S&P 500 verlor in dieser Zeit gut 7 %.

    Das jüngste Tief des S&P 500 liegt 24 % höher als das Tief vor Jahresfrist, das KGV rund 18 % über dem vor einem Jahr. Mithin sind die Unternehmensgewinne stärker gestiegen als die Kurse. Billig sind Aktien mit einem aktuellen KGV von über 23 deswegen nicht, vor einem Jahr lag das KGV bei knapp 20. (Siehe Chart!)

    Steht die US-Wirtschaft aktuell um so viel besser da? Zuletzt hatten Makroindikatoren in Serie an Auswärtsdynamik verloren. Dedizierte Abwärtsbewegungen haben sich bisher allerdings nicht eingestellt. In den USA war häufig von einem „soft patch“ die Rede. Ist der jetzt schon wieder vorbei?

    Neben den (kurzfristigen) Entspannungssignalen aus der Staatsschuldenecke gab es in den zurückliegenden Tagen einige US-Makrodaten, an denen die „Märkte“ bullische Hüte hängen können:

    Da ist einmal der Verlauf der Kredittätigkeit. Es gab im Mai einen minimalen monatlichen Anstieg. Die Bodenbildung schreitet weiter fort (siehe Chart!), mehr aber bisher auch nicht. Zum anderen ist der Case/Shiller-Hauspreis-Index zuletzt wieder etwas angestiegen (siehe Chart!). Er steht jetzt 3 % tiefer als vor einem Jahr, Beobachter hatten minus 4 % erwartet. Und dann ist der ISM-Index der US-Einkaufsmanager im Juni unerwartet gestiegen (siehe Chart!). Der Sub-Index für die Preise sank weiter, was auf nachlassende Preissteigerungen hinweist, diejenigen für Produktion, Aufträge und insbesondere für Beschäftigung stiegen.

    Dem ISM-Stimmungs-Index aus der Industrie steht der Index für das US-Verbrauchervertrauen entgegen. Der ist im Juni unter einer wichtigen Schwelle weiter gefallen (siehe Chart!). Allerdings ist der ISM-Index der für die Wachstumseinschätzung bedeutendere, weil vorlaufende Index. Zudem wird er (zu Recht) stärker beachtet.

    „Soft patch“ vorbei? Aus den neueren Makrodaten kann bestenfalls geschlossen werden, dass die Wachstumsschwäche nicht ausufert. Eine Rückkehr der konjunkturellen Aufwärtsdynamik kann daraus nicht abgeleitet werden. Aber die paar wenigen positiven Makro-Indikationen reichten aus, um die Aktienbullen auf den Plan zu rufen. Eine technische Erholung war überfällig und die Bereitschaft zum Window-Dressing zum Quartalsende groß.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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