Zertifikate
Scope: Erhöhtes Misstrauen treibt CDS-Werte der Banken
Die Schuldenkrise in Europa und in den USA sowie die Angst vor dem erneuten Abrutschen in eine Rezession führten in den vergangenen Wochen zu starken Kursverlusten an den Aktienmärkten. Die Anspannung ist groß und sorgt auch für erhöhtes Misstrauen gegenüber Banken. Laut Medienberichten leihen sich die Institute weniger Geld gegenseitig aus und „parken“ es stattdessen für einen niedrigeren Zinssatz bei der EZB. Außerdem spiegeln die Entwicklungen am Markt für Kreditausfallderivate das schwindende Vertrauen wider.
Die Risikoprämien für die Credit Default Swaps (CDS) sind zuletzt deutlich teurer geworden. Scope Analysis beobachtet diese Werte speziell für die am deutschen Markt aktiven Zertifikate-Emittenten, da sie einen wichtigen Hinweis darauf geben, wie der Markt die Kreditwürdigkeit der Banken einschätzt. Ein höherer Spread bedeutet dabei eine schwächere Bonität. Der Mittelwert der 27 Zertifikate-Emittenten kletterte seit seinem Tiefpunkt im April bei rund 90 Basispunkten um über 150 Prozent auf knapp 230 Basispunkte Ende letzter Woche. Das höchste Niveau hatte der Durchschnittswert vor rund drei Jahren nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers bei rund 350 Basispunkten erreicht.
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Mit 314 Basispunkten zählt aktuell beispielsweise die Société Générale neben Bank of America Merrill Lynch und WestLB zu den Emittenten mit den höchsten Werten. Dies bedeutet: Um eine Forderung von einer Million Euro gegenüber der französischen Bank abzusichern, müssen rund 31.400 Euro aufgewendet werden. Den niedrigsten Spread weist derzeit die Rabobank auf. Er notiert bei aktuell 96 Punkten.