Zertifikate
Scope: Neuartige Index-Zertifikate - Seite 2
Erhältlich sind die Zertifikate ab 29. September zu den Märkten Deutschland (ISIN: DE000HV5JPD7), Frankreich (ISIN: DE000HV5JPC9), Eurozone (ISIN: DE000HV5JPB1) und Europa (ISIN: DE000HV5JPA3). Die jeweiligen Dow Jones-Indizes umfassen 30 bzw. 20 Aktien aus diesen Regionen mit besonders hoher Dividendenrendite. Dies ist sinnvoll, da das Dividendenthema ohnehin im Vordergrund steht und Anleger angesprochen werden sollen, für die eine hohe Dividendenrendite ein ausschlaggebendes Kriterium darstellt. Sie schätzen entsprechende Aktien nicht zuletzt deshalb, da ihnen nachgesagt wird, sich in schwachen Phasen oft besser schlagen zu können als der Gesamtmarkt. In der Vergangenheit konnte diese Theorie jedoch nicht immer bestätigt werden.
Zu beachten ist außerdem, dass Titel im Index nur einmal im Jahr ausgetauscht werden können. Kündigt ein Unternehmen also niedrigere Dividendenzahlungen an, kann es nicht sofort aus dem Index fallen.
Alternative auf dem ETF-Markt
Die Gewichtung der Einzeltitel erfolgt nach Höhe der Dividendenrendite. Im Dow Jones Germany Select Dividend 20 Distributing Index sind beispielsweise RWE und Deutsche Telekom die Aktien mit den
höchsten Ausschüttungen. Neben diesen DAX-Werten sind auch Titel aus dem MDAX zu finden. Darin unterscheidet sich der Index vom 15 Werte umfassenden DivDAX der Deutschen Börse. Dieser bildet
ausschließlich Blue Chips ab. Wegen des vergleichbaren Indexkonzepts soll als Alternative zum Unicredit-Zertifikat dennoch ein ETF von iShares (ISIN: DE0002635273) genannt werden, der den DivDAX
nachbildet. Zwar ist das Zertifikat für Anleger, die regelmäßige Ausschüttungen schätzen und an der Performance eines Dividenden-Index partizipieren möchten, eine interessante und kostengünstige
Möglichkeit. Für Investoren, die ihr Risiko dabei möglichst reduzieren möchten und deshalb auch auf das Bonitätsrisiko blicken, bleibt der genannte ETF jedoch die bessere Wahl. Erträge werden hier
vierteljährlich ausgeschüttet und die Gesamtkostenquote schlägt mit 0,32 Prozent p.a. nicht sehr stark zu Buche.
Strategie hinterfragen
Jedoch sollten Anleger noch an einen weiteren Aspekt denken: Ob Zertifikat oder ETF auf Dividenenindizes – in beiden Fällen handelt es sich lediglich um eine „einfache“ Dividendenstrategie. Andere
Kennzahlen werden bei der Indexberechnung vernachlässigt. Und die fehlende Analyse – beispielsweise, ob die Dividende aus dem Cash Flow gezahlt oder der Substanz entnommen wird, kann zu Risiken
führen, deren sich der Anleger nicht bewusst ist.