Rohstoffe
Erdgaspreis: Kaufsignal beim RSI
Nach dem gestrigen EIA-Wochenbericht zum Erdgas erholte sich der fossile Energieträger spürbar, doch diese Tendenz geriet vor dem Wochenende ins Stocken.
Die gelagerten Gasreserven stiegen in der Vorwoche um 19 Milliarden Kubikfuß an, nachdem der Lageraufbau in der Woche zuvor bei 37 Milliarden lag. Weil das Plus erheblich geringer als erwartet
ausfiel, zog der Henry-Hub-Erdgas-Future kräftig an. Doch in der Vergangenheit erwiesen sich solche Ausbruchsversuche stets als temporär. Grund: Durch neue Techniken kann Schiefergas leichter
gefördert werden, was in den USA zu einem enormen Überangebot geführt hat. Seit dem Jahreswechsel ermäßigte sich der Erdgaspreis in der Spitze um 34 Prozent.
Aus charttechnischer Sicht gibt es nun aber einen kleinen Hoffnungsschimmer: Der Relative-Stärke-Index überwand nämlich die Marke von 30 Prozent, was als Kaufsignal interpretiert wird. Im Februar
reagierte der Gaspreis auf ein solches Signal positiv, im August und Oktober eher nicht. Fazit: Die Spannung steigt.
Am Freitagnachmittag zeigte sich der Gaspreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Henry-Hub-Erdgas (Januar)
um 0,017 auf 3,563 Dollar pro mmBtu.
Rohöl: Erholt ins Wochenende
Nach den extremen Preisbewegungen der vergangenen beiden Tage scheint sich der Ölpreis vor dem Wochenende etwas zu beruhigen.
Damit scheiterte WTI zunächst am Überwinden der 100-Dollar-Marke. Zum einen dürfte es fraglich sein, ob die Weltwirtschaft ein solch relativ hohes Preisniveau verkraften würde und zum anderen
stehen die Zeichen in Europa angesichts der Finanzierungsprobleme in den großen Mitgliedsländern Spanien und Italien weiterhin auf „Sturm“. Und in konjunkturell stürmischen Zeiten hatte es Rohöl –
trotz der auf langfristige Sicht drohenden Verknappung des Angebots – erfahrungsgemäß schwer. Um 16.00 Uhr werden in den USA die Frühindikatoren gemeldet. Allzu große Kursreaktionen sollten hier
nicht erwartet werden. Nach Börsenschluss veröffentlicht zudem die Commodity Futures Trading Commission ihren COT-Report (Commitments of Traders). Zuletzt ging es mit der kumulierten
Netto-Long-Position großer wie kleiner Spekulanten fünfmal in Folge bergauf. Dieser Trend dürfte sich höchstwahrscheinlich fortsetzen.
Am Freitagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,94 auf 99,76 Dollar,
während sein Pendant auf Brent um 1,20 auf 109,42 Dollar anzog.
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