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    Quartalszahlen  3629  0 Kommentare Infineon senkt Prognose: "Anhaltende Nachfrageschwäche"

    Der Halbleiterkonzern Infineon hat am Dienstagmorgen seinen Geschäftsbericht veröffentlicht. Zahlen und Gesamtjahresprognose fallen gemischt aus.

    Für Sie zusammengefasst
    • Gewinn etwas niedriger als erwartet - saisonale Schwäche
    • Umsatzprognose deutlich nach unten korrigiert
    • Anleger belohnen besser als erwartetes Quartalsergebnis

    Die von Infineon am Dienstag vorgelegten Zahlen fallen gemischt aus: Einem zufriedenstellenden zweiten Quartal steht eine gesenkte Jahresprognose gegenüber. Als Grund hierfür gibt das Unternehmen eine "anhaltende Nachfrageschwäche in wesentlichen Zielmärkten an."

    Gewinn etwas niedriger als erwartet – saisonale Schwäche

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    Im abgelaufenen Quartal hat der Halbleiterkonzern ein Umsatzergebnis in Höhe von 3,63 Milliarden Euro erzielt, womit Infineon die Analystenerwartungen getroffen hat. Eine positive Überraschung gelang dem Unternehmen beim Segmentergebnis: Das lag mit 707 Millionen Euro zwar unter dem Ergebnis aus dem Vorquartal (831 Millionen Euro), aber über der Konsensprognose von 651 Millionen Euro.

    Netto verdiente Infineon jedoch etwas weniger als erhofft. Statt den prognostizierten 408 Millionen Euro präsentierte das Unternehmen 394 Millionen als Nettogewinn. Grund hierfür ist vor allem die um 2,9 Prozentpunkte niedrigere Marge als noch im Quartal zuvor.

    Pro Aktie erzielte Infineon so einen bereinigten Gewinn von 0,42 Euro. Nach standardisierter Rechnungslegung betrug der Gewinn pro Anteilsschein 0,30 Euro. Im Vorquartal waren es noch 0,53 Euro beziehungsweise 0,45 Euro.

    Umsatzprognose deutlich nach unten korrigiert

    Während der Rückgang des Geschäftsergebnisses gegenüber dem Vorquartal aus saisonaler Hinsicht nicht überraschend ist, gibt die gesenkte Jahresprognose zu denken.

    Diese hat Infineon kräftig nach unten korrigiert. Nach 16 Milliarden Euro (+/- 500 Millionen Euro) rechnet das Unternehmen nun nur noch mit 15,1 Milliarden Euro (+/- 400 Millionen Euro). Neben der anhaltenden Nachfrageschwäche zitiert der Halbleiterkonzern den "andauernden Lagerabbau bei Kunden und Distributoren."

    Nach Segmenten aufgeteilt rechnet Infineon in allen Geschäftsbereichen mit etwas schwächeren Umsätzen und Erträgen, während für die Marge ein Ergebnis im "niedrigen bis mittleren 20-Prozent-Bereich" erwartet wird.

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    Anleger haben die Qual der Wahl

    Am Markt stellt das gemischt ausgefallene Zahlenwerk Anleger vor die Herausforderung, sich entscheiden zu müssen, entweder das besser als erwartete Ergebnis für das zweite Quartal zu belohnen oder Infineon für den gesenkten Gesamtjahresausblick abzustrafen.

    Die Zugewinne unmittelbar nach Handelsbeginnen deuten darauf hin, dass sich Anleger für die erste Option entschieden haben. Infineon legt aktuell (Stand: 09:05 Uhr) um rund 4,5 Prozent zu.

    Ursache hierfür könnte sein, dass das Unternehmen ein Strukturverbesserungsprogramm angekündigt hat, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden soll. Vor allem die Kostenstruktur soll nachhaltig verbessert werden. Erste finanzielle Erfolge hieraus stellt Infineon für das kommende Geschäftsjahr in Aussicht.

    Fazit: Enttäuschung über gesenkte Prognose begrenzt

    Infineon hat am Dienstag ein gemischtes Zahlenwerk aus einem Quartalsergebnis über den Erwartungen, aber einem Ausblick deutlich unter den Schätzungen präsentiert.

    Investoren des Unternehmens scheinen aber gewillt, über den gesenkten Ausblick hinwegzusehen, da das angekündigte Programm zur Straffung der Betriebsausgaben für höhere Margen und damit höhere Gewinne selbst bei niedrigeren Umsätzen sorgen könnte, wenngleich ein entsprechender Effekt erst für das kommende Geschäftsjahr zu erwarten ist.

    Dass sich die Enttäuschung am Dienstag in Grenzen hält, dürfte außerdem auch daran liegen, dass die Aktie mit einem für dieses Jahr erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 15 moderat bewertet ist.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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