Warum Sie Ihre Dividenden reinvestieren sollten! - Seite 2
1999 verdiente GE 1,07 US-Dollar je Aktie. Der Kurs am Ende des Jahres lag bei 38,06 US-Dollar. Der Markt gestand dem Konzern des damaligen Star-Managers Jack Welch also ein KGV von 35 zu.
Acht Jahre später war der Gewinn je Aktie auf 2,20 US-Dollar gestiegen. Trotzdem notierte die Aktie rund fünf Dollar tiefer, nämlich bei 33,06 US-Dollar. Trotz hohem Gewinnwachstum war der Kurs um rund 13 Prozent gefallen.
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WKN / Kürzel 851144 / GE
Börsenwert 227 Mrd. USD
KGV 12e/13e 13 / 11
52 Wochen Hoch / Tief 21,00 USD / 14,02 USD
Akt. Kurs 19,78 USD
Der Grund: Der Markt war nur noch bereit GE ein KGV von 15 zu gewähren, weil sich scheinbar die Wachstumsaussichten massiv eingetrübt hatten. Die Erwartungshaltung hatte sich also verändert und da künftige Gewinnschätzungen mit hoher Unsicherheit verbunden sind, könnte man auch sagen: Die Stimmung der Anlegerschaft hinsichtlich GE hatte sich verändert.
Das Fazit, das man daraus ziehen kann: In kürzeren Zeitperioden ist die Kursentwicklung von Aktien wesentlich stärker durch die Psychologie der Anleger geprägt als durch tatsächliche Kursentwicklungen.
Berücksichtigt man dabei noch, dass auch die Gewinnentwicklung der Firmen von einem Jahr zum anderen extrem schwanken kann und dies nur schwer prognostizierbar ist, wird klar, warum viele Anleger mit einem Buy-and-Hold-Ansatz verzweifeln.
Hinzu kommt dann, dass die erwähnte menschliche Psyche Börsianern einen weiteren Streich spielt. Das altbekannte Pendel, das zwischen den Extremen Euphorie und Angst ausschlägt, führt dazu, dass häufig genau zum falschen Zeitpunkt die Reißleine gezogen wird. Nämlich dann wenn die Kurse im Keller sind und die Angst vor weiteren Verlusten den Anleger zu irrationalen Entscheidungen bewegt.
Das ist übrigens wissenschaftlich durch eine Studie von DALBAR Inc. nachgewiesen. Demnach hat der durchschnittliche Fondsanleger auf Grund dieser Tendenz zur Panik im Zeitraum von 1990 bis 2009 eine um 5,03 Prozent pro Jahr(!) schlechtere Performance erzielt als ein tatsächlich statisch agierender Fondsanleger, der die Tiefs stur ausgesessen hat (8,2 Prozent ggü. 3,17 Prozent). Das gleiche gilt übrigens für Inhaber von Rentenfonds (Anleihen). Dort war der Renditeunterschied mit 5,99 Prozent sogar noch höher.
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