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     818  0 Kommentare BRICS leiden unter Weltwirtschaft

    Trotz langsameren Wachstums in China und Indien sieht Franklin Templeton das längerfristige Bild der BRICS intakt.

    Der Mai war für die Aktienmärkte weltweit der schwächste Monat des Jahres. Der MSCI Emerging Markets Index büßte während des Monats auf Dollarbasis 11,2 Prozent ein. Dr. Mark Mobius, Vorstandsvorsitzender der Franklin Templeton Emerging Markets Group hat sich BRICS-Staaten genauer angeschaut und fällt insgesamt ein positives Urteil.

    In Brasilien habe die Regierung im Mai neue Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft angekündigt. „Zu den wichtigsten Schritten gehören eine Reduzierung der Industriesteuern auf die Autoproduktion, niedrige Finanztransaktionssteuern bei Bankkrediten an Einzelpersonen sowie eine Verringerung der Zinsen auf ausgewählte Kredite seitens der nationalen Entwicklungsbank“, sagt Mobius. Um die Kreditverfügbarkeit für den Automobilsektor zu erhöhen, habe die Zentralbank zudem die Mindestreservesätze verringert. Die Leitzinssenkung um 50 Basispunkte auf ein Rekordtief von 8,5 Prozent im Jahresvergleich soll die Binnenwirtschaft unterstützen. Seit August 2011 seien die Zinsen damit um 400 Basispunkte (4,0 Prozent) gesenkt worden. Trotz einer Inflationssteigerung um 0,6 Prozent im April, habe sich der Verbraucherpreisindex, im Jahresvergleich, von 5,2 Prozent im März auf 5,1 Prozent abschwächen können. Darüber hinaus sei die Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent im März auf 6,0 Prozent im April gesunken. Den Grund dafür liege im Stellenaufbau des Bauwesen- und Dienstleistungssektors.

    „Das BIP-Wachstum in Russland beschleunigte sich im Jahresvergleich von 4,8 Prozent im letzten Quartal 2011 auf 4,9 Prozent im ersten Quartal 2012. Das Land wurde weniger durch die Krise in Europa in Mitleidenschaft gezogen als andere Staaten der Region“, so der Franklin Templeton-Chef. Für 2012 prognostiziere die russische Regierung ein Wirtschaftswachstum von 4,0 Prozent. Ihre neutrale Geldpolitik setze sie fort und belasse den Leitzins unterverändert bei 8,0 Prozent. Ein Rekordtief verzeichne die Inflation: Nach Angaben des Statistik-Dienstleister Global-Rates fiel sie auf rund 3,6 Prozent. Der Verbraucherpreisindex hingegen sei im Jahresvergleich von 3,7 Prozent im März auf 3,6 Prozent im April zurückgegangen.

    Indien bleibt das Problemland der BRICS. Das BIP-Wachstum habe den tiefsten Stand seit neun Jahren erreicht, was Mobius vor allem auf die Schwäche des verarbeitenden Gewerbes zurückführt. Dieser Sektor sei auch hauptverantwortlich (gemeinsam mit dem Bergbau) für den Produktionsrückgang des Landes von 4,1 Prozent im Februar auf 3,5 Prozent im März gewesen. Vor allem der Wachstumsrückgang müsse jedoch relativ gesehen werden: „Das indische Wachstum lag im ersten Quartal 2012 mit 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr allerdings immer noch deutlich höher als in vielen anderen Ländern.“ Höhere Lebensmittel- und Kraftstoffpreise hätten eine Beschleunigung der Inflation bewirkt und auch der Verbraucherpreisindex sei im Jahresvergleich von 6,9 Prozent auf 7,2 Prozent im März gestiegen.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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