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    Wochenausblick  2171  0 Kommentare
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    EURUSD + Dax

    Euro-Dollar:

     

     

    Nachdem der Euro in der letzten Handelswoche noch ein neues Jahrestief bei 1,2843 markierte, setzte die Gemeinschaftswährung ihre Erholung mit der „Zypern-Rettung“ zunächst fort. In einer ersten Euphorie erreichte der Euro den Widerstandsbereich bei 1,3050, konsolidierte dann aber schnell seine Gewinne und handelt aktuell deutlich unter dem Schlußkurs  vom Freitag und steht nun im Kampf mit der Unterstützungszone bei 1,2880. Bedenkt man, was in der Zypern-Frage auf dem Spiel stand, so fiel schon die Erholung sehr moderat aus, Weltrettung jedenfalls müsste sich anders anfühlen.

    Es wird immer klarer, dass das Vorgehen im Falle Zyperns weitreichendere Konsequenzen hat, als sich die Märkte in der ersten Euphorie vorstellen konnten. Ein Blick auf die spanische „Problembank“ Bankia zeigt, wohin die Reise gehen wird: die Aktie verliert heute schlappe 42%! Hintergrund ist die Aussage des Eurogruppenleiters Dijsselbloem, dass das Vorgehen gegenüber den zyprischen Banken als Blaupause für andere Banken in Schieflage dienen könne. Mit anderen Worten: Aktionäre der sich in Schieflage befindlichen spanischen oder anderer Banken der Peripherie werden panikartig die Flucht ergreifen. So werden diese Banken endgültig zum Sanierungsfall, und Mario Draghi muß schon erneut einen Schwur leisten, sonst droht die schnelle Insolvenz. Und damit erreicht die Eurokrise endgültig die nächste Eskalationsstufe!

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    Warum hat man Zypern nicht pleite gehen lassen? Schon deshalb, weil ca. 30% des Eigenkapitals der EZB aus zyprischen Staatsanleihen besteht! Da kam man auf den logischen Gedanken, sich das Geld von den steuerflüchtigen Russen und anderen Freunden des offshore-Finanzplatzes Zypern zu holen. Damit wird eine dynamische Spirale einsetzen: das große Kapital wird sich aus allem zurück ziehen, was in Europa nicht nach sicherem Hafen klingt. Mit guter Wahrscheinlichkeit hat nun ein Prozeß begonnen, der zur Abspaltung der Peripherieländer von der Eurozone führen wird.

    Für Euro-Dollar ist damit der Weg nach unten vorgezeichnet. Wenn massenhaft Kapital aus der Eurozone fließt, wird sich das deutlich im Wechselkurs EURUSD niederschlagen. Wir gehen daher davon aus, dass die Gemeinschaftswährung bis in den Bereich 1,20 fallen wird. Auftakt dieser Bewegung wäre zunächst der Bruch der heute getesteten Unterstützung bei 1,2880/60.

     

     

     

     

    Dax:

     

    Auch der Dax machte heute Nacht und am Vormittag einen Freudensprung über die 8000er-Marke, allerdings war die Freude von kurzer Dauer. Inzwischen ist der deutsche Leitindex unsanft abgestürzt und handelt deutlich unter der 7900er-Marke.

    Jenseits der Tatsache, dass eine massive Kapitalflucht aus der Euro-Peripherie und ihren Banken droht, ist auch eine Pleite Zyperns nur noch eine Frage der Zeit. Man hat dem Land sein Geschäftsmodell genommen, und es ist nicht die Frage ob, sondern wann die nächsten Hilfsmilliarden nötig werden. Selbst wenn nun die Betroffenen der Enteignung ihr Kapital nicht abziehen können (die wirklich großen russischen Gelder sind schon weg, weil über komplizierte Firmen-Konstruktionen bereits in andere offshore-Bereiche transferiert) – so wird Kapital eben nicht nur aus Zypern, sondern aus der Eurozone insgesamt abfließen. Denn eines haben die EU-Bürokraten ein für allemal klar gemacht: Einlagen über 100.000 Euro sind gewissermaßen Freiwild, derer man sich jederzeit bedienen wird, um, nunja, kleine Finanzlücken zu schließen. Diese Rechtsunsicherheit ist ein immenser Tabubruch und hat das Potential, die gesamte EU in die Tiefe zu reißen.

    Es ist nun an der Zeit zu verstehen, dass der Ralleymodus beendet ist. Es geht dabei nicht um Zypern, sondern um die Rechtsunsicherheit in der Eurozone, die den knock-out zunächst für die Europeripherie bedeuten wird. Und das heißt: alles was bislang gegolten hat, gilt ab jetzt nicht mehr. Etwa der irrationale Glaube, dass die Märkte nicht fallen können, weil die Notenbanken ja drucken, denn gegen diese Lawine sind auch die Notenbanken weitgehend machtlos. Enteignungsdrohungen werden schließlich auch durch die Bereitstellung von Liquidität nicht behoben werden können.

    Alle Risiko-Assets stehen nun unter Beschuss, was vorher galt, gilt nun nicht mehr: etwa der Trend zur Yen-Schwäche und Nikkei-Stärke, die Beruhigung an den Anleihemärkten der Euro-Peripherie, die Aktien-Hausse, steigende Rohstoffpreise etc. Das werden demnächst auch die Amerikaner, die das Theater um Zypern als Petitesse missverstanden, zeitnah einsehen müssen.

    Wir gehen daher davon aus, dass jede Erholung eine gute Verkaufsgelegenheit im Dax und anderen Aktienmärkten darstellt. Sichere Häfen (oder was man dafür hält) stehen vor einer massiven Ralley, insbesondere der Dollar!

     

     

     

    Freundliche Grüsse / Best Regards 
      
    Markus Fugmann
    Chefanalyst 

    actior AG  
    fon: +49-(0) 40 89000850
    fax: +49-(0) 40-450 38 997
    e-mail: fugmann@actior.de
    web: www.actior.de



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    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD + Dax Euro-Dollar:     Nachdem der Euro in der letzten Handelswoche noch ein neues Jahrestief bei 1,2843 markierte, setzte die Gemeinschaftswährung ihre Erholung mit der „Zypern-Rettung“ zunächst fort. In einer ersten Euphorie …