Geschlossene Fonds
Geldanlage - Information zählt
Sparer rund um den Globus verlieren mehr als 100 Milliarden Euro im Jahr. Das hat die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet und beruft sich dabei auf
Berechnungen der Weltbank, des Instituts der Deutschen Wirtschaft und der Dekabank. Deren Chefvolkswirt Ulrich Kater beziffert die Verluste alleine der deutschen Anleger auf 14,3 Milliarden Euro.
Verantwortlich für die reale Geldvernichtung sind die Minizinsen auf Tagesgeld-, Spar– und Girokonten. Sie liegen weit unter der Inflationsrate. Betroffen sind aber nicht nur Kleinsparer, sondern
auch Lebensversicherer und anderer Anbieter von Altersvorsorgeprodukten.
Kein Risiko, aber dennoch reale Verluste. Geld wird Jahr für Jahr weniger wert. Dafür sorgt die Preissteigerungsrate. Strom, Sprit, Brot, Butter, Wohnungsmiete, Wasser - alles deutlich teurer als
vor einigen Jahren. Was sollen Investoren machen? Mit einer sicheren Kapitalanlage verlieren sie schleichend Geld. Gehen sie ein Wagnis ein, kann der Verlust größer sein. Oder sie machen ein dickes
Plus, denn Risiko und Rendite treten stets als Zwillinge auf. Die Entscheidung kann den Anlegern niemand abnehmen. Letztlich ist jeder für seine Wahl selbst verantwortlich.
Klug beraten ist, wer sich nicht nur auf die Marketingsprüche seines Beraters verlässt, sondern so viele Informationen wie möglich zusammenträgt. Schon tausendmal gelesen, stimmt aber noch immer:
Wer eine Waschmaschine für 1.000 Euro kauft, ist in der Regel besser über den Markt informiert als ein Anleger, der 10.000 Euro oder mehr in eine Kapitalanlage investiert.
Die Auswahl geschlossener Fonds ist deutlich gesunken. Die BaFin hat im ersten Quartal gerade einmal 29 neue Angebote gestattet. Die Zurückhaltung der Initiatoren ist verständlich. Ich würde auch
erst mal abwarten, was der 22. Juli tatsächlich bringt. Wer sich vorher traut, setzt auf die gefragten Metropolen. Wir haben uns zwei Immobilienfonds in Hamburg angeschaut. Einen für Kleinanleger, einen für vermögende Investoren.
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Ihr Markus Gotzi,
Chefredakteur „Der Fondsbrief“