Charts lesen für Einsteiger
Über das Lesen von Preisniveaus am Beispiel der Boeing Aktie
Kursbewegungen finden zwischen Aktien Preisniveaus statt
Liebe Leser,
Der Kernpunkt eines Trading Ansatzes sollte ein einfaches Modell davon sein, wie der Markt funktioniert. Dabei muss dieses Modell nicht „simpel für jedermann“ sein. Es genügt, wenn man das Modell persönlich gut versteht, und es das einem gefällt. Der Vorteil ist, dass man aus diesem Modell heraus Trading Ideen entwickeln kann. Trading Ideen, hinter denen man steht, so dass man die zugehörigen Trades sauber und diszipliniert durchziehen kann.
Mein persönliches Modell vom Markt stütz sich vor allem auf Aktien Preisniveaus. Meine Tradingpläne basieren im Wesentlichen auf die Bewegung des Aktienkurses im Bezug auf solche Preisniveaus. Sehen Sie als Beispiel dazu den Chart der Boing Aktie vom Winter 2011 bis zum Frühjahr 2013. Um diesen Zeitraum kompakt darzustellen wird ein Zeitrahmen von 3 Tagen pro Kerze verwendet:
Im Frühjahr 2012 kann es zu 2 „Ereignissen“, die mit einem grünen und einem roten Punkt markiert sind. Zunächst versuchte die Aktie aus dem Rechteck mit einer Obergrenze knapp unter 77 Euro auszubrechen (grüner Punkt). Der Ausbruch scheiterte jedoch, und der Kurs fiel danach zurück. Er fiel auch unter den zuvor etablierten Rechteckbereich (roter Punkt). Regelmäßige Leser meiner Artikel kennen das Muster, ich hatte die dahinter stehende Verhaltensweise unter dem Begriff „Aufmachen“ am Beispiel der Bayer Aktie beschrieben: http://www.wallstreet-online.de/nachricht/5114219-charts-einsteiger-ta ...
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Wie ein Aktien Preisniveau den Kurs anzieht
Nachdem nun also sowohl die Bullen als auch die Bären damit gescheitert waren, die Aktie in „ihre“ Richtung zu drücken, begann diese sich lange Zeit um ein zentrales Preisniveau herum zu bewegen. Das Niveau (73 Dollar) ist als gestrichelte Linie eingezeichnet. Ich nenne es ein „bindendes Preisniveau“, weil es den Kurs an sich bindet. Es ist, als ob es zwischen allen Anlegern von Boeing einen „geheime Vereinbarung“ gäbe: Der Preis von 73 Dollar ist genau richtig.
Lange Zeit konnte man daher so genannte „Fading Setups“ durchführen. Bei genügender Entfernung von 73 Dollar nach unten konnte man die Aktie kaufen und damit rechnen, sie in kurzer Zeit bei 73 Dollar oder ein wenig darüber verkaufen zu können. Entsprechend konnte man nach einem Anstieg um ein paar Dollar über 73 Short gehen, um sich dann nach kurzer Zeit unterhalb von 73 Dollar wieder eindecken zu können. Der Indikator „individuelle Stärke“ unterhalb des Charts zeigt, wie die Aktie im dargestellten Zeitraum hinter den Gesamtmarkt zurückfällt, während sie durch das Preisniveau von 73 Dollar gebunden ist.