Börse & Märkte

Wikinger-Aktien auf Höhenflug

Bei Feingold Research stellen wir regelmäßig interessante Aktien und Währungen aus verschiedenen Ländern und Regionen vor. In diesem Monat hatten wir die Situation in Norwegen bereits beleuchtet und die Aussichten für die norwegische Krone vorgestellt. Jetzt wollen wir aussichtsreiche Aktien aus dem Land im hohen Norden Europas vorstellen, die einen Blick lohnen. Während die Währung nach wie vor schwächelt, zeigen sich die Wikinger-Aktien in blendender Verfassung. Auffälig ist, dass zahlreiche Aktien an ihren Jahreshöchstständen notieren.

 

DNB – eine Bank-Aktie am Jahreshoch

In Europa schon fast ungewöhnlich: Eine Bank-Aktie notiert am Jahreshoch. Doch die gute Konjunktur beflügelt das Geschäft bei den größten Geldhäusern Nordea Bank und DNB, zumal sich das Geschäft mit Schiffsfinanzierungen zusehends verbessert. Daher sind die Aktien in den vergangenen zwölf Monaten kräftig gestiegen. So waren Kreditausfälle im Schiffsbereich bei beiden Instituten zuletzt deutlich gesunken. „Ich glaube, dass Kreditausfälle im Schiffsbereich kein Thema mehr sind“, sagte Nordea-Chef Christian Clausen. DNB hat in den vergangenen zwölf Monaten das Kernkapital um rund 11 Mrd. Kronen aufgestockt, wodurch sich die Finanzkraft verbessert hat. Allerdings sinkt dadurch die Eigenkapitalrendite.

DNB

 

Ölwerte ebenfalls Top

Die Aktie von DNO International haussiert ebenfalls. Der Börsenwert des Ölkonzerns liegt bei 1,6 Mrd. Euro. Investoren sind begeistert, weil der Konzern auf einem Ölfeld in Irak, das DNO zu 55 Prozent gehört, deutlich mehr fördert als erwartet. Das Unternehmen stockt die Förderung auf dem Feld spürbar auf. Daher spekulieren etliche Analysten, dass DNO die Förderprognose für das Feld von 200.000 Barrel pro Tage auf 250.000 oder gar 300.000 erhöhen wird. Analysten prognostizieren, dass die Firma ihren Gewinn je Aktie 2014 fast verdoppeln wird. Mit einem KGV von lediglich 5,6 ist sie vergleichsweise preiswert.

DNO International

 

Glänzend laufend auch die Geschäfte bei Fred Olsen Energy. Der Betreiber von Bohrtürmen im Offshore-Bereich hat starke Halbjahreszahlen vorgelegt, woraufhin die Aktie auf neue 5-Jahres-Hochs geklettert ist. Der Ausblick für schwimmende Plattformen sie „positiv“ und die Preise seien „nachhaltig“ betonte das Management. Der Konzern baut seine Flotte weiter aus und bekommt 2013 noch ein Förderschiff für sehr große Wassertiefen geliefert. Das KGV für 2014 liegt bei lediglich 8,1. Dabei wird ein Gewinnplus von mehr als 25 Prozent erwartet.

Fred Olsen Energy

 

Telekom und Medien-Unternehmen auf Expansionskurs

Fans von defensiven Aktien sind bei Telenor richtig verbunden. Der größte Telekomkonzern hat mit dem Zahlen zum 2. Quartal überzeugt, zumal die Tochter in Indien den Verlust drastisch abgebaut hat. Telenor-Chef Jon Fredrik Baksaas baut das Handynetz in der Region aus, und stemmt sich damit gegen Rivalen, die mit Preissenkungen Marktanteile gewinnen wollen. Zudem gewinnt das Unternehmen Kunden in den Emerging Markets. Bis 2015 will der Firmenlenker die Kosten um 5 Mrd. Kronen drücken. Im März hat er für 717 Mio. Euro den zweitgrößten Mobilfunkprovider Bulgariens gekauft. Im Gesamtjahr will Baksaas den um Zukäufe und Währungseffekte bereinigten Umsatz um 2 bis 4 Prozent steigern. Die operative Gewinnmarge soll mit 34 Prozent nur leicht unter dem Vorjahresniveau liegen.

Telenor

 

Bei Schibsted floriert das Geschäft ebenfalls, weshalb die Aktie in die Nähe des Allzeithochs geklettert ist. Der Börsenwert liegt damit bei 32,7 Mrd. Euro. Die größte Mediengruppe des Landes expandiert stark im Internetbereich. Dessen Anteil an den Konzernerlösen wuchs im 2. Quartal von 39 Prozent auf 45 Prozent. Der Konzern, der mit Aftenposten eine der meistverkauften Zeitungen Norwegens herausgibt, investiert 500 Mio. Kronen, um das Wachstum weiter anzukurbeln.

Schibsted