Paneuropäischen Gasbörse
Polens Ministerpräsident Donald Tusk fordert eine europäische Energieunion
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat als Konsequenz aus dem Konflikt mit Russland eine weitgehende Zusammenarbeit der EU in der Energiepolitik gefordert.
„Wir brauchen eine europäische Energieunion“, sagte Tusk der Wochenzeitung DIE ZEIT. Zum Beispiel könnte die EU versuchen, „die Aufträge für Gaslieferungen zu vergemeinschaften, etwa durch Gründung
einer paneuropäischen Gasbörse. Diese könnte die bilateralen Verträge mit der russischen Regierung und mit Gasprom ersetzen, die heute nicht transparent sind.“
Die Abhängigkeit von Energieimporten stelle eine Gefahr für die Unabhängigkeit Europas dar, so Tusk. „Das gilt für alle europäischen Länder und aufgrund seiner Größe insbesondere für Deutschland.“
Um künftig unabhängiger zu werden, solle Europa auf Atomenergie, moderne Kohletechnologien und Flüssiggas aus den USA setzen. Auch die Erkundung des umstrittenen Schiefergases müsse fortgesetzt
werden. „Die erneuerbaren Energien sind nicht der wichtigste Schlüssel, dafür sind sie zu teuer.“ Nicht in allen europäischen Ländern, so der polnische Ministerpräsident, sei diese Frage so
sensibel wie in Deutschland.