Blue Chips
DAX-Bilanz: SAP und Deutsche Bank haussieren
In der ersten Wochenhälfte zeichnete sich der DAX durch eine starke Erholungstendenz aus. Durch die Eskalation in der Ostukraine und im Gaza-Streifen rutschte der Leitindex aber auf 9.720,02 Zähler
ab und erzielte dadurch ein Wochenplus von 0,6 Prozent.
Konjunkturellen Rückenwind erhielten deutsche Aktien am Mittwoch, nachdem China besser als erwartete Konjunkturdaten veröffentlicht hatte. Aufgrund seiner exportlastigen Industrie könnte
Deutschland von einem Comeback der chinesischen Wirtschaft besonders stark profitieren. Doch Deutschland pflegt auch intensive Handelsbeziehungen zu Russland. Verschärfte Sanktionen aus Europa und
den USA sowie der Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs über ukrainischem Luftraum belasteten nachfolgend die Stimmung der Börsianer erheblich.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Mittwoch) in einer Spanne von 216 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern
und -verlierern fiel mit 20 zu 10 relativ positiv aus. Die höchsten Wochengewinne verbuchten die Aktien von SAP (+5,5 Prozent), Deutsche Bank (+5,1 Prozent) und
Adidas (+3,0 Prozent). Deutlich bergab ging es hingegen mit HeidelbergCement (-3,0 Prozent) und Daimler (-1,9
Prozent).
Adidas-Aktie wird gefeiert
Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas legte nach dem WM-Finale kräftig zu. Kein Wunder, schließlich wären bei einem Sieg der Argentinier angesichts der dortigen Wirtschaftslage die
euphoriebedingten Trikotverkäufe sicherlich nicht so hoch wie hierzulande ausgefallen. Doch so richtiger Jubel dürfte unter den Aktionären von Adidas nicht aufgekommen sein, schließlich gehörte der
Titel in diesem Jahr zu den Top-Verlierern im DAX.
Am steilsten ging es in der abgelaufenen Handelswoche jedoch für die SAP-Aktie nach oben. Der am Donnerstag gemeldete Nettogewinn für das zweite Quartal lag zwar - bedingt durch eine höhere
Risikovorsorge - mit 557 Millionen Euro knapp ein Viertel niedriger als vor einem Jahr, die Börsianer und Analysten waren dennoch positiv überrascht. Grund: Die Cloud-Sparte, die man zum
Hauptstandbein ausbauen möchte, wuchs um Sondereffekte bereinigt um fast ein Drittel auf 242 Millionen Euro Umsatz. Damit gewann die Firma hier mehr hinzu als es im klassischen Lizenzgeschäft mit
fest installierter Software einbüßte. Mittelfristig erhofft sich SAP mit der Mietsoftware höhere Gewinne, weil die Programme jedes Jahr neu in Rechnung gestellt werden können.
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