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    Aktien Europa  5529  0 Kommentare Deutsche Standardaktien sind spottbillig!

    Die Krise in der Ukraine wird die Märkte noch eine ganze Weile in Atem halten, denn die Auswirkungen der sich immer schneller drehenden Spirale der Wirtschaftssanktionen zwischen dem Westen und Russland sind erst in Ansätzen erkennbar. Einen Vorgeschmack darauf, wie stark der Handelskrieg auch die deutsche Volkswirtschaft und die DAX-Unternehmen treffen wird, gaben zuletzt sowohl die BIP-Zahlen für das zweite Quartal, der Absturz des ZEW-Konjunkturindikators sowie die Warnungen Umsatzwarnungen deutscher Exporteure.

    Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass Deutschland auch im dritten Quartal mit wirtschaftlicher Kontraktion rechnen muss und dann auch offiziell in die Rezession abrutscht. Schließich greift das Gros der Sanktionen erst ab dem laufenden dritten Quartal.

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    Die letzte Aktienmarktkorrektur dieses Ausmaßes vollzog sich im Sommer 2012 und endete erst, als EZB-Präsident der Mario Draghi seine berühmte Eurorettungsrede hielt. Bis zu diesem Zeitpunkt machten Weltuntergangsszenarien die Runde und das Auseinanderbrechen der Eurozone galt als wahrscheinlich. Man kann davon ausgehen, dass der Druck auf die EZB in Anbetracht des nun kommenden Konjunktureinbruchs in ganz Europa aber vor allem in den Kernländern Deutschland, Italien und Frankreich enorm ansteigen wird. Noch ziert sich die EZB weitere Maßnahmen in Richtung eines echten Quantitative Easing Programms (QE) zu unternehmen. Der größte Widerstand dagegen kam bisher aus Deutschland, dem es wirtschaftlich vergleichsweise gut ging, das dürfte sich nun ändern.

    Deutsche Standartaktien weiterhin spottbillig

    Für die Aktienmärkte  ist das eine positive Nachricht, denn auch ohne weitere geldpolitische Stimuli sind die Aktienmärkte derzeit hochattraktiv. Mit Dividendenrenditen von knapp 3%, Gewinnrenditen von über 8% und einer Rendite zehnjähriger Staatsanleihen von nur 1% sind deutsche Standartaktien im Verhältnis zu Anleihen weiterhin spottbillig, selbst wenn durch die Sanktionen die Gewinne der Unternehmen temporär sinken sollten. Der gesamte Außenhandel mit Russland umfasst nur ca. 3% des deutschen BIP. Dass der gesamte Russlandhandel zum erliegen kommt, ist unwahrscheinlich.

    In diesem für Aktien extrem bullishen Umfeld wirken Störmanöver wie die Ukrainekrise und andere geopolitische Spannungen nur temporär. Solange sich die Situation in der Ostukraine verschärft und wahrscheinlich sogar in eine Invasion des russischen Militärs mündet, bleibt der Markt unter Druck. Anschließend ist jedoch mit einem Gewöhnungseffekt der Marktteilnehmer zu rechnen. Ab dann wird der Aktienmarkt seine Rallye wieder aufnehmen, die primär getrieben ist von Liquidität, Niedrigzinsen und der Kapitalrotation raus aus unverzinsten Schuldscheinen, hinein in Sachwerte mit hohen regelmäßigen Ausschüttengen.

    Ab September wirkt die geldpolitische Fassbombe der EZB

    Unabhängig von dem weiter steigenden Druck auf die EZB, eine noch aggressivere Geldpolitik zu betreiben um die Folgen des Handelskrieges mit Russland abzumildern, darf nicht vergessen werden, dass die im Juni beschlossenen Maßnahmen der EZB bezüglich der neuen Targeted Long-Term Refinancing Operations (TLTROs) erst ab September greifen. Die EZB rechnet mit zusätzlichen Ausleihungen an die Banken im Volumen zwischen 450 bis 850 Mrd. Euro. Dieses Geld ist zwar offiziell Zweckgebunden für die Kreditvergabe an kleine und mittelständische Unternehmen in der Eurozone, doch diese Zweckbindung wird erst zwei Jahre nach der Ausleihung der EZB an die betreffenden Geschäftsbanken verifiziert. Bis dahin kann das Geld beliebig verwendet werden. Ein Großteil des Geldes wird also ohnehin wieder zur Renditeerwirtschaftung in die Finanzmärkte fließen.

    Aktien bleiben alternativlos

    Im Wettbewerb zwischen den Anlageklassen Immobilien, Renten und Rohstoffe bleibt die Aktie hochattraktiv, nicht nur unter Bewertungsaspekten. Deutsche Standartwerte befinden sich definitiv nicht in einer Blase, anders als so mancher Immobilienmarkt, vor allem in deutschen Ballungszentren. Und die Rentenmärkte bieten nur Nachteile: Kommt es zu einer prosperierenden Wirtschaft und einem Abflauen der Schuldenkrise, würden die Notenbanken sofort eine Normalisierung ihrer qualitativen Geldpolitik beginnen und einen neuen Zinszyklus starten. Anleihehalter wären dann mit enormen Zinsänderungsrisiken konfrontiert, die sich in hohen Kursverlusten der Obligationen manifestieren würden. Kommt es hingegen zu einer Verschärfung der Schuldenkrise, drohen den Gläubigern Haircuts, auch in westlichen Industriestaaten. Anleihegläubiger können perspektivisch also nur verlieren.

    Investoren, die Vermögenswerte suchen, die nicht heillos überbewertet sind, attraktive regelmäßige Ausschüttungen bieten und reale Sachwerte darstellen, kommen an Aktien nicht vorbei.



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    Thomas Hellener
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    Thomas Hellener ist Bankkaufmann und studierte an der Universität Stuttgart Betriebswirtschaftslehre. Der ausgewiesene Fondsspezialist ist Geschäftsführer der PRIMA Fonds Service GmbH. Seine Spezialgebiete sind die Analyse der internationalen, vor allem der europäischen Aktienmärkte, Anlagen in nachhaltige Investments und die aktive, dynamische Asset Allocation.
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    Verfasst von Thomas Hellener
    Aktien Europa Deutsche Standardaktien sind spottbillig! Die Krise in der Ukraine wird die Märkte noch eine ganze Weile in Atem halten, denn die Auswirkungen der sich immer schneller drehenden Spirale der Wirtschaftssanktionen zwischen dem Westen und Russland sind erst in Ansätzen erkennbar. Einen …

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