Emerging Markets
Der Reiz der Schwellenländer näher gebracht - Seite 2
Ihre Fachbereiche sind u. a. Bauvorschriften und Vorschriften für die Stadtplanung in Singapur und der ASEAN (Verband Südostasiatischer Nationen) Region. Können Sie uns etwas darüber
erzählen, wie das mit Ihrer Rolle als Anlageverwalter zusammenpasst und nach welchen potenziellen Gelegenheiten Sie Ausschau halten?
Dennis Lim: Nach meinem Bachelor-Abschluss an der National University of Singapore arbeitete ich für das Ministerium für nationale Entwicklung in Singapur. Da war ich mit der Regulierung der Entwicklungstätigkeit im Privatsektor befasst. Städtische Entwicklung macht bei Stadtplanern eine Vision erforderlich und man muss eine sehr langfristige Perspektive entwickeln. Das Verständnis dafür, wie und warum Vorschriften festgelegt und umgesetzt werden, gab mir die Möglichkeit, das Gesamtbild zu sehen und zu erkennen, wie Regierungen funktionieren und wie Regierungspolitik zum Treiber des Wirtschaftswachstums wird.
Was war die größte Herausforderung, die sich Ihnen während Ihrer Zeit bei Franklin Templeton stellte?
Dennis Lim: Die asiatische Finanzkrise 1997. Das war eine große Herausforderung. Anleger, die Anfang der 1990er Jahre in die Schwellenmärkte gekommen waren, begannen sich zu fragen, ob das noch klug war, und, ob die Schwellenmärkte als Anlageklasse überhaupt existenzfähig seien. Wir verbrachten sehr viel Zeit damit Anleger zu überzeugen, investiert zu bleiben. Natürlich war die letztendliche Erholung schnell und stark. Manchmal kann es aber auch viel länger dauern, bis sich in einem Schwellenmarktland oder Sektor eine Erholung abzeichnet. Das ist auch der Grund dafür, dass wir unsere Anleger immer wieder daran erinnern, langfristig zu denken, wie wir es ja auch tun!
Was finden Sie als Schwellenmarktinvestor im Moment am spannendsten?
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Dennis Lim: Bei unseren Reisen in die Schwellenmärkte in der ganzen Welt können wir immer wieder überall steigende Einkommen und steigende Lebensstandards beobachten. Die meisten Menschen in den Schwellenmärkten haben heute Zugriff auf Trinkwasser, ordentliche sanitäre Einrichtungen und eine Gesundheitsfürsorge. Ich rufe mir immer gerne in Erinnerung: Wenn wir Investitionen in Schwellenmärkten tätigen – abgesehen davon, dass wir unseren Anlegern helfen potenzielle Erträge zu realisieren -, leisten wir auch einen Beitrag zur Entwicklung vieler der ärmeren Teile der Welt.